Österreich
54.526 Waffen bei Gericht im Vorjahr abgenommen
Rekord! 232.380 gefährliche Gegenstände, davon 435 Schusswaffen und 54.091 Hieb- und Stichwaffen, wurden 2016 an heimischen Gerichten abgenommen.
Der Jahresvergleich zu 2015 zeigt eine Steigerung von insgesamt acht Prozent, wobei sich die Zahl der Schusswaffen um 15 Prozent im Vergleich zu 2015 reduziert hat: Konkret waren es im Vorjahr 435 Schusswaffen, 54.091 Hieb- und Stichwaffen (Rekordwert) und 178.054 sonstige gefährliche Gegenstände (ebenfalls Rekord) wie Nagelfeilen, Pfeffersprays, Schraubenzieher oder spitze Regenschirme. In Summe wurden somit im Vorjahr 232.380 Gegenstände abgenommen (auch höchster Wert), zum Vergleich: 2015 waren es 214.786, 2014 gut 178.000 Stück (alle Zahlen siehe Infobox).
13,7 Millionen investiert
"Die Sicherheit der Mitarbeiter der Justiz sowie der Bevölkerung hat für mich oberste Priorität. Nach früheren Angriffen auf Justizpersonal in Gerichten haben wir in den vergangenen zwei Jahren 13,7 Millionen Euro in Sicherheitspersonal investiert und die Gerichtsgebäude und Staatsanwaltschaften bundesweit mit Zugangskontrollen ausgestattet. Die steigende Zahl der sichergestellten Gegenstände bestätigt uns, dass diese Sicherheitsmaßnahmen absolut notwendig sind und unsere Kontrollen gut funktionieren", sagt Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter (VP).
Aktuelle Phänomene
Aktuelle Phänomene wie staatsfeindliche Bewegungen, Terrorismusverfahren oder andere öffentlichkeitswirksame Prozesse mit großem Medienandrang unterstreichen die Notwendigkeit der Kontrollen. Gezieltes und gründliches Vorgehen ist dabei unumgänglich: Unzulässige Gegenstände werden vorübergehend abgenommen und verwahrt, beim Verlassen des Gebäudes werden diese, wenn nicht das Waffengesetz oder andere gesetzliche Bestimmungen dagegensprechen, wieder ausgehändigt.
Abgenommene Gegenstände in den letzten Jahren
Schusswaffen
2011: 403
2012: 533
2013: 418
2014: 447
2015: 509
2016: 435
Hieb- und Stichwaffen
2011: 50.352
2012: 51.686
2013: 51.487
2014: 49.726
2015: 52.496
2016: 54.091
Sonstige gefährliche Gegenstände
2011: 134.772
2012: 119.681
2013: 121.005
2014: 128.262
2015: 161.781
2016: 178.054
Gesamt
2011: 185.527
2012: 171.900
2013: 172.910
2014: 178.435
2015: 214.786
2016: 232.380
Um nachhaltig sicherzustellen, dass effizient gearbeitet wird, werden permanent Qualitätskontrollen wie beispielsweise halbjährliche „Mystery Checks" und laufend Schulungen des Sicherheitspersonals durchgeführt. Natürlich bilden sich auch die Justizbediensteten im Sinne der Sicherheit weiter: Brandschutzübungen, Deeskalationsschulungen sowie das Proben einer Gebäudeevakuierung stehen regelmäßig auf dem Programm. Die Justiz hat ihr Sicherheitssystem in den letzten Jahren massiv ausgebaut. In Österreich verfügen nun alle Gerichte und Staatsanwaltschaften über Zugangskontrollen.
(Lie)