Niederösterreich
5.000 Unterschriften gegen Railjet-Aus in Amstetten
Binnen weniger Tage konnte die SP bereits über 5.000 Unterschriften sammeln, das Klimaministerium versucht zu beruhigen.
Aus einer aktuellen Ausschreibung von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) gehe hervor, dass Railjet-Halte in Amstetten und St. Valentin gestrichen werden sollen. Der Wegfall von Railjet-Verbindungen zum Hauptbahnhof, zum Airport oder nach Linz würde eine massive Verschlechterung für alle Pendler und Reisende bedeuten, warnen jetzt die Sozialdemokraten.
„In Zeiten der Klimakrise, in der man den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel fördern will, wäre die Streichung von Railjet-Halten das völlig falsche Signal. Die grüne Verkehrsministerin Gewessler sollte Zugverbindungen ausbauen und nicht ausdünnen! Wir fordern deshalb den Erhalt aller Railjet- und Westbahnverbindungen in Amstetten und St. Valentin sowie einen künftigen Ausbau der Zugverbindungen“, so St. Valentins Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr und Amstettens Vizebürgermeister Gerhard Riegler.
Start von Petition
Gemeinsam mit SP-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und dem SPÖ-Mitglied im Verkehrsausschuss, Nationalrat Alois Schroll, starteten die Sozialdemokraten deshalb am 19. Jänner eine Petition, um die Railjet-Halte in Amstetten und St. Valentin und alle Westbahn-Verbindungen zu erhalten.
Nach nur wenigen Stunden unterstützten bereits über 4.000 Menschen dieses Anliegen, gestern, Montag, waren es schon weit über 5.000.
Parlamentarische Anfrage
„Das zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Zugverbindungen für die Menschen in der Region sind. Davon betroffen wäre nicht nur der Bezirk Amstetten, sondern auch die Bezirke Melk und Scheibbs sowie das angrenzende Oberösterreich. Deswegen werden wir als SPÖ auf allen Ebenen Druck machen, um bestmögliche Zugverbindungen für alle Pendler:innen und Reisende sicherzustellen. Zusätzlich zu unserer Petition haben Abg. z. Nationalrat Alois Stöger als Verkehrssprecher sowie Abg. z. Nationalrat Alois Schroll bereits zugesagt, eine parlamentarische Anfrage an die zuständige Ministerin zu stellen, um dieses Thema auch im Parlament zu behandeln. Für uns ist klar: Wir werden keine Verschlechterungen für die Pendler:innen und Reisende in der Region zulassen. Jede Garnitur weniger, die an unseren Bahnhöfen Halt macht, wäre für unsere Pendler:innen eine Verschlechterung und somit für uns ein NoGo“, so die SP-Politiker.
Umfangreiche Bauarbeiten rund um Linz
Laut dem Klimaschutzministerium würden aber auch künftig weiterhin Railjets in Amstetten und St. Valentin stehen bleiben. Auf "Heute"-Anfrage heißt es „Auf der Weststrecke finden in den kommenden Jahren umfangreiche Baumaßnahmen statt, um die Strecke fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Um auch während der Bauarbeiten (Anm.: rund um Linz) eine gute und verlässliche Öffi-Anbindung für alle Menschen entlang der Bahn zu sichern, bereitet das Klimaschutzministerium aktuell die Bestellungen von weiteren Zügen bei ÖBB und WESTBahn vor. Jedenfalls sorgen wir so vor, um auch während der Bauphase den bestehenden Taktfahrplan vollständig aufrecht zu erhalten und zu verbessern."
"Keine Verschlechterungen für Pendler"
Weiter heißt es: "Für uns ist klar: Alle Maßnahmen werden nur dann umgesetzt, wenn es für die Pendler:innen entlang der Strecke keine Verschlechterung gibt. Dazu gehört natürlich auch, dass weiterhin Railjets im bestehenden Haltemuster auf dieser Strecke verkehren. Neben einer möglichen Bestellung gibt es auf der Weststrecke jedenfalls auch den bestehenden eigenwirtschaftlichen Verkehr – für die Planung dazu dürfen wir an ÖBB und WESTBahn verweisen.“