Welt

50 Panzer für Ukraine dank Crowdfunding in nur 36 Stunden

Ein ukrainische Charity rief zum Crowdfunding auf und besorgte in kürzester Zeit 50 britische Schützenpanzer.

50 solcher Schützenpanzer kommen nun in die Ukraine.
50 solcher Schützenpanzer kommen nun in die Ukraine.
privat

Während in Ländern wie Deutschland monatelang diskutiert wurde, ob man der Ukraine mit Waffenlieferungen helfen will, nehmen die Menschen dort ihr Schicksal selbst in die Hand und besorgen sich Kriegsmaterial, um sich gegen die russischen Invasoren zu verteidigen.

Die Wohltätigkeitsorganisation Serhiy Prytula Charity Foundation, benannt nach ihrem Gründer, ein Kabarettist und TV-Moderator, sammelt Ausrüstung und Militärgerät dank Crowdfunding. Nun wollte man innerhalb einer Woche rund 5,5 Millionen US-Dollar (5,5 Mio. Euro) aufstellen, um 50 Schützenpanzer aus britischen Beständen zu kaufen.

Nur 36 Stunden

Nach neun Stunden hatte man die Hälfte des Betrags beisammen, nach 36 Stunden das gesamte Geld. Gespendet haben Privatpersonen, große ukrainische Konzerne aber auch kleinere Firmen aus aller Welt. Generell erhält die Organisation aber rund 80 Prozent ihrer Spenden von Ukrainern.

Serhiy Prytula selbst war nach Großbritannien gereist, um die Schützenpanzer vom Typ FV103 Spartan zu begutachten und sie in einem Video vorzustellen. Die britische Armee hat die Panzer seit 1978 in Verwendung, sie werden jedoch nach und nach durch neuere Modelle ersetzt.

Die nun gekauften Spartan haben allesamt weniger als 15.000 Kilometer am Tacho und sind in hervorragendem Zustand. Die britische Regierung hatte der Ukraine bereits in der Vergangenheit unter anderem 35 Spartan geschenkt, die sich als äußerst nützlich am Schlachtfeld erwiesen haben.

Ärger über Elon Musk

In der Vergangenheit sorgte die Organisation bereits für Aufsehen, als man innerhalb weniger Tage 16 Millionen US-Dollar aufstellte und damit drei türkische Bayraktar TB2 kaufte. Dieser Typ von Kampfdrohnen fügt den russischen Streitkräften immer wieder große Verluste zu.

Als vor einigen Wochen Elon Musk, Chef von Tesla, SpaceX und seit neuestem Twitter, eine Umfrage tweetete und vorschlug, die Ukraine könnte Russland die eroberten Gebiete für einen Waffenstillstand abtreten, hatte die Charity eine besondere Idee: "Die Menschen waren dermaßen erbost darüber, dass wir uns dachten, wir könnten diese Wut zu etwas Sinnvollem machen", erklärte Maria Pysarenko, Medien-Managerin der Serhiy Prytula Charity Foundation.

"Wir starteten einen Fundraiser um Elon Musk ein Schulbuch über Geschichte zu kaufen. Nach einer Stunden hatten wir eine Million Hrywnja (Anm.: 28.000 Euro) zusammen. Wir hatten damit natürlich genug Geld für Schulbücher, aber wir kauften damit auch Funkgeräte für eine Militäreinheit."

Luke Skywalker hilft mit

Die ukrainische Regierung selbst sammelt ebenso Spenden mit dem Projekt United 24 und kauft damit in erster Linie  Ausrüstung wie Helme, Uniformen oder medizinisches Gerät. Auch ein Minenräumfahrzeug ist dabei, und es wird Geld für den Aufbau der zerstörten Infrastruktur gesammelt. Insgesamt hat die Plattform so bereits 217 Millionen US-Dollar aufgestellt.

Seit Ende September hat United 24 auch einen prominenten Botschafter: Mark Hamill, besser bekannt als Luke Skywalker aus Star Wars.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock