Niederösterreich
Stunden auf Waschmaschine gewartet- Kunde ging leer aus
Ein Angestellter wartete 5 Stunden auf seine Waschmaschine, doch die Lieferung blieb aus. Dabei hatte sich der 48-Jährige alles extra eingeteilt.
Nach dem seine letzte Waschmaschine bereits in den letzten Zügen liegt, entschloss sich ein Niederösterreicher, eine neue Waschmaschine zu kaufen. Da er die letzten 20 Jahre mit 400 bis 500 Euro-Geräten meist ganz gut gefahren war, bestellte er diesmal am Mittwoch, 18. Mai, online eine Samsung-Maschine um knapp 500 Euro zum Aktionspreis, bezahlte den Gesamtbetrag sofort. Die letzte Maschine hatte wenige Wochen nach der Garantie Mucken gemacht - mehr dazu hier.
Lieferung zwischen 9 und 12 Uhr
Bereits am Donnerstag, 19. Mai, meldete sich eine Servicemitarbeiterin mit zwei Liefervorschlägen. Nach einer Minute Telefonat wurde fixiert: Lieferung plus Anschluss des Neugerätes plus Abtransport (gesamt 75 Euro extra) am Dienstag, 24. Mai zwischen 9 und 12 Uhr. Der Angestellte nahm sich extra drei Stunden Home-Office, stand um 8 Uhr auf, begann um 8.30 Uhr zu arbeiten. Um 9.25 Uhr ein Anruf einer unbekannten 0677-er Nummer, es läutete drei Mal. Noch um 9.25 Uhr rief der Kunde zwei Mal zurück.
"Ich dachte eigentlich an einen Ping-Anruf, da bei jener Nummer keiner abhob und die Box ausländisch besprochen war." Erst um 11 Uhr kam ihm der Verdacht, dass es eventuell doch ein Subunternehmer des Online-Riesen sein könnte und rief nochmals erfolglos an.
Um 12.15 Uhr erreichte er nach rund zehn Anrufen endlich die Service-Hotline, eine Dame wörtlich: "OK, vielleicht kommt er noch, ich hisse die rote Flagge." Kurz nach 12.30 Uhr der Anruf des Lieferanten mit der 0677-er Nummer: Er wäre ja bereits in der Wiener Straße in St. Pölten (ist nicht die Lieferadresse) gewesen und habe fix geläutet und sogar ein Foto von der Haustüre hätte er gemacht.
"Zwei halbe Tage weg"
"Meine Glocke hört man bis auf den Gang, die ist so unangenehm laut, da hat niemand geläutet. Dass ich ganze Zeit daheim war, können meine Arbeitskollegen und meine Frau bezeugen, ich habe regelrecht gepasst aufs Läuten." Schließlich meldete sich nochmals eine andere Servicedame und schlug eine Lieferung in der nächsten Woche vor.
"Da meinte ich, dass es dies nicht sein könne. Die Dame ließ mich zehn Minuten in der Warteschleife und meinte gegen 12.40 Uhr: Die Maschine kommt demnächst und zwar heute noch", so der Niederösterreicher. Um 13.15 Uhr der Anruf eines Herren des Online-Riesen: "Nein, die Dame hat da zu viel versprochen, der Lieferant ist schon wieder in Wien. Wir können aber den Freitag anbieten." Nach kurzer Diskussion wurde schließlich der Mittwoch, 25. Mai vereinbart, in der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr. Um 14 Uhr, nach fünf Stunden Wartezeit und ohne Gerät, konnte der Angestellte schließlich in die Firma fahren.
2. Versuch
"Ich habe einen Vollzeitjob, arbeite rund 60 Stunden pro Woche, habe eine Partnerin mit Kind und verliere halt zwei halbe Tage. Aber das ist halt unsere Zeit: Alles online, alles auf Druck, schnell und billig, alles wird an teils billige Subunternehmer ausgelagert. Und ich bin sicher, dass viele Österreicher Ärger mit Zustellungen haben, weil sich viele Lieferanten nichts scheren. Und selbst das verstehe ich bei den Dumpinglöhnen." Auf Nachfrage bedauerte der Online-Reise die Unannehmlichkeiten sehr.
Am nächsten Tag saß der Angestellte wieder im Home-Office, fixierte extra einen Hinweiszettel an der Türglocke, eine Stunden vor der Lieferung kam ein Anruf, um 14 Uhr war die Waschmaschine angeschlossen.
Ärger nimmt zu
Ärger mit Paket- oder Zustelldiensten sind leider keine Seltenheit: Alleine an einem Wochenende hatte es 2.000 Beschwerden gegen einen bekannten Zustelldienst gegeben oder Zusteller wollten in Wien nicht in den 3. Stock.