Österreich

40.000 Antikörper – aber kein Grüner Pass für Wienerin

Weil sie keinen amtlichen Nachweis ihrer überstandenen Corona-Infektion hat, erhält die Tochter von Journalist Heinz Sichrovsky keinen Grünen Pass.

Christine Ziechert
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Silvia <em>(Name geändert)</em>&nbsp;erhielt die Erstimpfung, hat einen Antikörper-Wert von über 40.000.
Silvia (Name geändert) erhielt die Erstimpfung, hat einen Antikörper-Wert von über 40.000.
privat/Picturedesk.com

Silvia (Name von der Redaktion geändert) hat viele Freunde im Ausland – besuchen kann sie diese jedoch im Moment nur mit regelmäßigem Test-Aufwand. Denn die 19-jährige Tochter von Kultur-Journalist Heinz Sichrovsky (66) erfüllt die Kriterien für den Grünen Pass nicht: "Im Frühling habe ich einen ersten Antikörper-Test gemacht. Dieser war positiv, also hatte ich offenbar eine Corona-Infektion", erzählt die Studentin im Gespräch mit "Heute".

Wo, wann und wie sich Silvia angesteckt hatte, weiß die 19-Jährige nicht: "Ich hatte überhaupt keine Symptome, war nie krank." Eine ärztliche Bestätigung über die Corona-Infektion oder einen Absonderungsbescheid kann die 19-Jährige daher nicht vorweisen, sie gilt offiziell nicht als genesen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Starke Nebenwirkungen bei der Erstimpfung

    Trotz der nachgewiesenen Antikörper ließ sich die Wienerin am 29. Mai im Austria Center mit dem Pfizer-Vakzin impfen: "Ich hatte nach dem Erststich drei bis fünf Tage lang ziemlich starke Nebenwirkungen wie Fieber, Schmerzen und Kopfweh", erinnert sich Silvia.

    Rund einen Monat nach der Erstimpfung ließ die 19-Jährige erneut einen Antikörper-Test durchführen – mit einem erstaunlichen Ergebnis: "Bei einem Wert über 50 hat man schon Antikörper, ich hatte einen Wert von über 40.000! Das ist viel höher, als bei sämtlichen Leuten, die ich kenne", meint die Studentin.

    "Experten haben mir bei meinen Antikörper-Werten von einer Zweitimpfung abgeraten" - Silvia S.

    Da sie trotz der hohen Antikörper-Zahl offiziell nicht als genesen gilt, würde die 19-Jährige eine zweite Impfung benötigen, um den Grünen Pass zu erhalten: "An sich hätte ich kein Problem damit, aber da ich schon so hohe Antikörper-Werte habe, kann man einfach nicht abschätzen, wie die Auswirkungen wären. Es wäre quasi wie ein Drittstich für mich. Einige namhafte Experten, die mein Vater kennt, haben mich wegen möglicher schwerer Reaktionen vor einer Zweitimpfung gewarnt. Und warum soll ich mir eine Dosis verabreichen lassen, die ich eigentlich nicht brauche?", erklärt Silvia abschließend.

    Die Regeln für den Grünen Pass: Vollständig Geimpften wird ab sofort der 3-G-Nachweis ab dem Tag der zweiten Impfung ausgestellt. Um als vollständig geimpft zu gelten, sind bei den meisten zugelassenen Impfstoffen (Pfizer, Moderna) zwei Stiche notwendig. Nur beim Vakzin von Johnson & Johnson reicht eine Impfung. Vollständig Geimpfte sind für 270 Tage von der Testpflicht befreit. Bei Genesenen reicht zwar bereits eine Impfung, allerdings muss die Corona-Infektion amtlich nachgewiesen werden (ärztliche Bestätigung, Absonderungsbescheid). Genesene mit einer Impfung sind ebenfalls 270 Tage von der Testpflicht befreit.