Österreich
4 von 10 sehen Migranten als Bereicherung
Zum Internationalen Tag der Migranten am 18.12. hat das Institut "Integral" nachgefragt: Wie steht Österreichs Bevölkerung Flüchtlingen gegenüber?
Die Ergebnisse der Befragung zeigt: Die heimische Bevölkerung zeigt sich durchaus offen für andere Kulturen. Allerdings sind die Ansichten über Zuwanderung äußerst gespalten. So empfinden vier von 10 Österreicher (39 Prozent) Migranten als Bereicherung, wohingegen 59 Prozent Angst vor der großen Zahl fremder Menschen im Land äußern. Frauen und Personen ohne Matura sind ängstlicher. Wenn Befragte selbst Leute mit Migrationshintergrund kennen, ist die Furcht deutlich geringer ausgeprägt.
Hinsichtlich des Integrationsprozesses ist man kritisch: Ganze 92 Prozent sind der Ansicht, dass sich Zuwanderer besser integrieren sollten. Selbst unter Personen mit Migrationshintergrund denken das immerhin noch 87 Prozent.
Österreicher sind hilfsbereit
Bei der Vorstellung, selbst von Flucht betroffen zu sein, wäre für den Großteil (71%) die Trennung von der Familie am schwersten und für 17 Prozent die Trennung von der vertrauten Umgebung. Nur 10 Prozent fänden das Erlernen einer neuen Sprache am schwierigsten und 2 Prozent das Einfinden in eine neue Kultur.
Drei Viertel der Befragten (76%) sind der Ansicht, dass Österreich Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, helfen muss. Noch etwas stärker setzt man auf Hilfe vor Ort: 80 Prozent sind der Ansicht, dass sich Österreich stärker in Herkunftsländern von Einwanderern engagieren sollte, um den Anreiz zur Migration nach Europa zu reduzieren.
Dies sind Ergebnisse aus der INTEGRAL-Eigenforschung. Im Rahmen einer Online-Befragung wurden im Dezember 2017 485 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren zu diesem Thema befragt.
Auch das persönliche Engagement ist bemerkenswert: 37 Prozent sind laut "Integral"-Befragung bereit, Flüchtlingen mit Spenden zu helfen. 27 Prozent geben an, sich ehrenamtlich engagieren zu wollen bzw. haben dies bereits getan.
Generell großes Interesse an fremden Kulturen
Generell zeigt sich aber, dass durchaus Neugier am Kennenlerner anderer Kulturen besteht. So lernen acht von zehn Befragten (84 Prozent) im Urlaub gerne fremde Länder und Kulturen kennen, fast ebenso viele (80 Prozent) essen gerne Speisen aus aller Welt. 40 Prozent würden sogar gerne ein Zeit lang im Ausland leben. Am stärksten hegen Befragte mit Migrationshintergrund und Personen bis 29 Jahre diesen Wunsch, während es Bildungsferne weniger stark ins Ausland zieht.
55 Prozent der Befragten haben im Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis bzw. in der Nachbarschaft Personen aus anderen EU-Ländern, 50 Prozent aus Nicht-EU-Ländern.
(red)