Coronavirus

4. Corona-Impfung für alle – das musst du jetzt wissen

Am Mittwoch stellte das Nationale Impfgremium die neue Empfehlung zur Corona-Schutzimpfung vor. "Heute" weiß, wer sich wann impfen lassen soll.

Michael Rauhofer-Redl
Experten empfehlen mittlerweile den vierten Stich.
Experten empfehlen mittlerweile den vierten Stich.
unsplash

Am Mittwoch trat Gesundheitsminister Johannes Rauch zusammen mit dem Infektiologen Herwig Kollaritsch – er ist Mitglied des Nationalen Impfgremiums (NIG) – vor die Presse um die aktuelle Impf-Empfehlung zu präsentieren. Denn bislang galt die Empfehlung zur vierten Impfung nur für Personen über 60 und Personen ab 12, falls diese einer Risikogruppe angehören.

Das Nationale Impfgremium hat nun aber eine Empfehlung für eine Auffrischung der Corona-Schutzimpfung für alle in Österreich lebenden Personen ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie sollen sich ab September ihre vierte Impfung holen, wenn – je nach Alter – vier bis sechs Monate seit der Grundimmunisierung vergangen sind.

Bisher galt die Empfehlung nur für Menschen ab 60 Jahren und für Risikopersonen. Noch wichtiger ist es nach Ansicht der Experten, dass fehlende Grundimmunisierungen durchgeführt oder fertiggestellt werden. Gesundheitsminister Johannes Rauch erwartet in den kommenden Wochen deutlich steigende Zahlen bei Corona-Neuinfektionen und eine Zunahme der Belastung in den Spitälern. Er rief die Menschen zur Auffrischungsimpfung und zum Tragen der Maske auf: "Mit Impfung und FFP2-Maske haben wir eine große Chance, gut durch den Herbst zu kommen." Bereits für Donnerstag wird die Zulassung der ersten Variantenimpfstoffe erwartet.

Grundimmunisierung bis Schulbeginn fertigstellen

Rechtzeitig zum Herbstbeginn hat auch das Nationale Impfgremium seine Empfehlung für die Corona-Auffrischungsimpfungen erweitert. Die vierte Impfung ist nun für alle Personen ab 12 Jahren bei entsprechendem Abstand zur letzten Impfung je nach Alter ab vier bis sechs Monate nach dem Abschluss der Grundimmunisierung (3. Impfung) empfohlen. Bei Kindern von 5 bis 11 Jahren soll spätestens zu Schulbeginn die Grundimmunisierung bestehend aus drei Impfungen fertiggestellt werden, in dieser Altersgruppe ist derzeit keine Auffrischungsimpfung empfohlen.

"Die Auffrischungsimpfung bietet als zusätzlichen Bonus einige Wochen einen gewissen Schutz vor Neuinfektionen – vor allem verstärkt sie aber noch einmal den langanhaltenden Schutz vor einer schweren Erkrankung. Deshalb haben wir gerade jetzt – zum Schulbeginn und zum Start in den Herbst unsere Empfehlung erweitert", betont Herwig Kollaritsch, Mitglied des Nationalen Impfgremiums.

Wann man sich die vierte Impfung abholen sollte – die offizielle Empfehlung des Ministeriums.
Wann man sich die vierte Impfung abholen sollte – die offizielle Empfehlung des Ministeriums.
Gesundheitsministerium

Raschestmögliche Impfung trotz Infektion

Das Nationale Impfgremium hat seine Empfehlung auch an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst. Für Menschen über 60 Jahren ist eine Auffrischungsimpfung nun bereits ab vier Monate nach dem Abschluss der Grundimmunisierung empfohlen. Für Menschen von 18 bis 59 Jahren lautet die Empfehlung ab sechs Monate. Zudem kann eine Impfung nun auch ungeachtet einer Genesung erfolgen. Ein Abstand bis zu sechs Monaten nach einer Genesung ist aber möglich.

Eine Infektion sei wegen der Omikron-Variante mittlerweile kein Ersatz mehr für eine Impfung, führte Kollaritsch im Zuge der PK aus. Jeder solle unabhängig von einer Infektion bei seinem Impfschema bleiben. Heißt: Wer etwa fünf Monate nach seinem Drittstich eine Infektion durchmacht, sollte bereits nach einem weiteren Monat die vierte Impfung durchführen lassen.

Bereits am Donnerstag, 1. September, dürfte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung der ersten bivalenten Impfstoffe bestätigen. Noch im September werden die ersten Lieferungen in Österreich eintreffen. Zunächst wird der speziell für die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoff erwartet, einige Wochen später der an die aktuelle Variante BA.4/BA.5 angepasste Impfstoff.

Kollaritsch empfiehlt aber, nicht auf die Variantenimpfstoffe zu warten: “Die bereits verfügbaren Impfstoffe waren milliardenfach im Einsatz. Sie sind bestens erprobt und schützen weiterhin effektiv vor einer schweren Erkrankung.” Von den neuen Impfstoffen erwartet sich der Infektiologe - je nach vorherrschender Virusvariante – nur möglicherweise einen etwas besseren Schutz: "Darauf zu warten lohnt sich nicht. Wer eine Impfung plant oder sich jetzt einem erhöhten Infektionsrisiko gegenübersieht, kann auf die aktuellen Impfstoffe voll vertrauen und sollte nicht abwarten."

Kompakt im Überblick: Wann man sich am besten impfen lassen soll.
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Gesundheitsministerium
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