Politik
4,4 Prozentpunkte weniger für SPÖ; FPÖ Wahlgewinner
Deutlich knapper als auf Bundesebene verlief das Duell Rot gegen Türkis im Burgenland. Trotz Verlusten landete die SP von Hans Niessl vor der VP. Die FP legte massiv zu.
Am Ende entschieden gerade einmal 261 Stimmen das Match um das Burgenland. Rot, Türkis und Blau teilten sich gestern das Land auf; Grüne, Neos und die Liste Pilz spielten keine Rolle. "Heute" analysiert den Ausgang der Wahl.
Bittersüßes SP-Ergebnis
Die Roten verloren im Vergleich zu 2013 zwar 4,4 Prozentpunkte, retteten in einem Kopf-an-Kopf-Rennen aber den ersten Platz haarscharf über die Ziellinie.
"Das stärkste Landesergebnis der SPÖ" wollte Hans Niessl beisteuern. Das gelang dem Landeshauptmann, der mit seinem Spitzenkandidaten Hans Peter Doskozil in den letzten Wochen emsig durchs Land getingelt war, knapp nicht. Das Wiener Ergebnis war um rund 1,5 Prozentpunkte besser. Dennoch bleibt das Burgenland neben Wien das einzige Bundesland, in dem die Roten noch stärkste Kraft sind.
ÖVP auf Augenhöhe
Im Windschatten von Sebastian Kurz segelte die burgenländische ÖVP mit 37,7 Prozent auf den starken zweiten Platz, legte im Vergleich zu 2013 sechs Prozent zu. Beachtlich, zumal die vormals Schwarzen zwischenzeitlich aus der Landesregierung geflogen sind.
FPÖ mit Erdrutsch-Zugewinnen
Wahlgewinner war gestern zweifellos die FPÖ, die mit ihrem Spitzenkandidaten Norbert Hofer das historisch beste Ergebnis von 1999 noch einmal um fünf Prozentpunkte ausbaute. Mit 26 Prozent sind die Blauen jetzt (beinahe) auf Augenhöhe mit SPÖ und ÖVP.
Grüne stürzen ab
"Die sieben Prozent von 2013 halten" – die Zielsetzung von Spitzenkandidatin Christiane Brunner war schon eher defensiv, der Ausgang des Wahlsonntags war dann eine Bruchlandung am Boden der Realität. Mit gerade noch 1,8 Prozent (minus 4,9 Prozentpunkte) versanken die burgenländischen Grünen in der Bedeutungslosigkeit.
Und sonst so?
Die Neos blieben auf niedrigem Niveau stabil, die 2,7 Prozent sind aber stark unter Bundesschnitt. Peter Pilz erreichte mit seiner Liste eher magere 2,6 Prozent der Wählerstimmen.
Wahlkartenprognose
Nur 0,2 Prozentpunkte lagen nach der Urnenwahl gestern Abend zwischen Rot und Türkis – können da die 22.877 ausgestellten Wahlkarten (lediglich 896 davon gingen ins Ausland) noch etwas ändern? Laut Prognose nein, die SPÖ wird knapp vor der ÖVP bleiben.
(red)