"Diese Idioten"

3sat vor dem Aus? Zukunft des Kultursenders geklärt

In Deutschland soll das öffentlich-rechtliche Fernsehen reformiert werden. Hinter der Zukunft von 3sat und Arte stand bislang ein Fragezeichen.

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3sat vor dem Aus? Zukunft des Kultursenders geklärt
Das Logo des Fernsehsenders 3sat bei der Frankfurter Buchmesse, Oktober 2024.
IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Am Freitag (25. Oktober) wurde der Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland vorgestellt, beschlossen von den Ministerpräsidenten der Bundesländer. Dabei wurde auch über die Zukunft von 3sat und Arte entschieden.

Für einen Aufschrei sorgten Gerüchte im Vorfeld, die beiden Kultursender könnten womöglich zusammengelegt werden. Mehr als 117.000 Menschen haben in einer Onlinepetition dagegen gestimmt, darunter auch Literaturkritikerin Elke Heidenreich: "Diese Idioten beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen", schrieb sie Anfang Oktober auf Instagram.

3sat wird von Deutschland (ARD und ZDF zu je 32,5 %), Österreich (25 %) und der Schweiz (10 %) gemeinsam getragen. Auch in der Schweiz wurden zuletzt Stimmen laut, ab 2027 das Auslandsangebot auf 3sat einzustellen. Dies mit der Begründung, das Informationsangebot im Ausland von bzw. über die Schweiz sei heute durch diverse Kanäle umfassend vorhanden.

Beim ORF setzt man sich klar für den Fortbestand von 3sat ein. Der Sender sei eine "Plattform für kritische Debatten" und eine "unverzichtbare Bühne für Kunst und Kultur", so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, um nationale Medienproduktionen einem internationalen Publikum zugänglich zu machen.

Zurück zur Ministerpräsidentenkonferenz: "Eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist erforderlich, um ARD, ZDF [...] digitaler, schlanker und moderner aufzustellen und ihrer Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern zu stärken", erklärte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), Vorsitzender der Rundfunkkommission bei einer anschließenden Pressekonferenz. Ein Umbruch sei auch notwendig, damit die monatliche Rundfunkabgabe – vergleichbar mit unserer Haushaltsabgabe – von derzeit rund 18 Euro nicht weiter steigt.

Zukunft geklärt, doch viele Fragen

Weiters habe man sich entschieden, Arte zu einer europäischen Kulturplattform zu entwickeln, in die "perspektivisch" Inhalte von 3sat integriert werden könnten. "Wir haben nicht die Fusion von 3sat und Arte beschlossen", stellt Schweitzer klar. Zudem bestehe der Wunsch, Kultursendungen in die Hauptprogramme zu bringen. Was das nun jedoch konkret für 3sat bedeute, wollte er noch nicht sagen.

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Auf den Punkt gebracht

  • Am Freitag wurde der Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland vorgestellt, wobei auch über die Zukunft von 3sat und Arte diskutiert wurde
  • Trotz Gerüchten über eine mögliche Zusammenlegung der beiden Kultursender und einer Onlinepetition mit über 117.000 Unterschriften dagegen, wurde keine Fusion beschlossen, jedoch könnten perspektivisch Inhalte von 3sat in Arte integriert werden
red
Akt.
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