Coronavirus
3G in Bars, Coronazahlen – GECKO-Experte gibt Prognose
Es müsse dringend vermieden werden, dass Infizierte ins Spital arbeiten gehen, so GECKO-Mitglied Ostermann. Ob 3G in Discos kommt, lässt er offen.
Ab Dienstagmitternacht gelten neue Coronaregeln, unter anderem die Rückkehr der FFP2-Maske ist fix. Wo genau, darüber herrscht jedoch noch absolutes Stillschweigen.
Die Prognosen für die Zahl der Coronainfektionen in den kommenden Tagen sind nach wie vor dramatisch, die Kommissionen gehen von bis zu 70.000 Neuinfektionen pro Tag aus. Eng in diese Verhandlungen eingebunden ist unter anderem Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH und GECKO-Mitglied. Er war im "Ö1-Morgenjournal" zu Gast.
Infiziert zur Arbeit?
Unterschiedliche Sichtweisen sind wichtig, bekräftigt Ostermann einleitend. Auch ist es notwendig, Meinungsverschiedenheiten anzusprechen, also beispielsweise wenn es wissenschaftlichen Dissens gibt - dafür müsse Platz haben. Die vielen Kommissionen in Österreich hätten durchaus ihre Existenzberechtigung, denn diese bauen aufeinander auf, erklärte der Experte. Es sei aber wichtig, die Schnittstellen und Überschneidungen zu bearbeiten.
Die Vorstellung, dass Corona-positive Mitarbeiter ins Spital arbeiten gehen, muss auf jeden Fall vermieden werden. Nach Möglichkeit dürfe es überhaupt nie passieren, dass Infizierte mit vulnerablen Personen in Kontakt treten, so Ostermann.
Ist das eine Absage zu den Plänen, dass die Quarantäne automatisch nach fünf Tagen endet? Ostermann: "Das heißt: Man braucht hier eine kluge Regelung, die wahrscheinlich nicht eindimensional ist, sondern die unterschiedliche Entscheidungswege zulässt."
3G-Comeback?
Vorarlbergs Gesundheitslandesrätin ließ kurz zuvor aufhorchen: Ein Gesetzesentwurf soll vorsehen, dass in der Nachtgastronomie sowie bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen die 3G-Regel zurückkehren soll.
Ostermann will davon jedenfalls noch nichts wissen. Man sei noch in Gesprächen, die Entscheidung treffe schlussendlich die Politik, ließ der Gesundheitsexperte wissen.
Hammerharte Prognose
Das Prognose-Konsortium, in dem auch Ostermann sitzt, geht weiterhin von hohen Fallzahlen aus. Bei den Spitälern erwartet man weiterhin einen Zustrom, "dort ist die Lage sehr angespannt". 3.000 Fälle auf den Normal- über 200 auf den Intensivstation sei eine Lage, die dauerhaft nicht haltbar ist.
Mit dem Start der neuen Impfkampagne gelte es jetzt wieder, Menschen zum Impfen zu überzeugen. "Das Vertrauen herzustellen ist immer eine große Kunst." Der Sommer sei auch nicht mehr so weit. Ende September müsste einen hohen Grad an Immunisierung in der Bevölkerung geben.