Kein Weihnachtsgeld!

3.500 KTM-Arbeiter bekommen kein Gehalt vor Weihnachten

Für die Arbeiter und Angestellten bei KTM wird es jetzt richtig bitter: Sie kriegen weder ihr November-Gehalt noch Weihnachtsgeld.

Newsdesk Heute
3.500 KTM-Arbeiter bekommen kein Gehalt vor Weihnachten
Bei KTM in Mattighofen (Bez. Braunau) wackeln tausende Arbeitsplätze.
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Die wirtschaftlichen Probleme bei KTM haben sich schon abgezeichnet. Erst kürzlich wurde angekündigt, dass die Produktion von einer auf zwei Schichten und sämtliche Beschäftigte auf Teilzeit umgestellt werden. Jänner und Februar sollte die Produktion still stehen. Tut sie das vielleicht für immer?

Denn wie am Dienstag bekannt wurde, muss der Zweirad-Hersteller aus Oberösterreich Insolvenz anmelden. Die Lager sind brechend voll, der Absatz seit der Corona-Zeit aber eingebrochen. Tausende E-Bikes wurden bereits an Mitarbeiter verschenkt, rund zehntausende Motorräder im Wert von über 1,4 Milliarden Euro wurden noch nicht verkauft. Nun fehlt das Geld für Zwischenfinanzierungen, ein dreistelliger Millionenbetrag.

Kein Gehalt, kein Weihnachtsgeld

Europas Marktführer aus Mattighofen im Bezirk Braunau soll trotzdem weitergeführt werden, angestrebt wird ein Sanierungsverfahren. Der entsprechende Antrag soll am Freitag eingehen. Schon jetzt wird dabei ein besonders bitterer Umstand schlagend: Den rund 3.500 Beschäftigten kann kein Gehalt ausgezahlt werden.

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"Uns ist mitgeteilt worden, dass die Löhne und Gehälter für November sowie die Weihnachtsremuneration nicht mehr bezahlt werden", so Arbeiterkammer OÖ Präsident Andreas Stangl im "Ö1-Morgenjournal". Der Insolvenzfonds müsse diese zwei Gehälter dann im Nachhinein, sollten sie als Ansprüche anerkannt werden, auszahlen.

"Nix unterschreiben"

Das könnte laut Stangl aber einige Monate dauern, weshalb die AK am Montag mit Betriebsversammlungen starten wird. "Die wichtigste Botschaft gleich vorweg: Nix unterschreiben, Beratung in Anspruch nehmen, wir kommen in den Betrieb und dann beraten wir mit den Kolleginnen und Kollegen die weiteren Schritte."

In der Schwebe sind auch die Gehälter ab Dezember, die KTM müsse diese dann erneut bestreiten. Das setzt aber voraus, dass die betrofenen KTM AG, KTM Components und KTM Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft fortgeführt werden können. Ins Straucheln gerät dadurch laut Ö1 auch die Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, die ein Restrukturierungsverfahren eingeleitet hat.

Übrigens: Während der Corona-Zeit hat die KTM AG stolze 10,4 Millioen Euro Kurzarbeitsförderungen bekommen, hat ORF-Anchor Martin Thür herausgefunden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die wirtschaftlichen Probleme bei KTM haben dazu geführt, dass rund 3.500 Arbeiter und Angestellte weder ihr November-Gehalt noch Weihnachtsgeld erhalten.
    • Der Zweirad-Hersteller aus Oberösterreich musste Insolvenz anmelden, und es wird ein Sanierungsverfahren angestrebt, während die Arbeiterkammer OÖ die Beschäftigten dazu aufruft, keine Dokumente zu unterschreiben und Beratung in Anspruch zu nehmen.
    red
    Akt.