Österreich

33 Virusfälle in Ardagger, 241 Bürger in Quarantäne

Heute Redaktion
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Kath. Pfarrkirche, Wallfahrtskirche hl. Ottilie in Kollmitzberg, einer Katastralgemeinde von Ardagger.
Kath. Pfarrkirche, Wallfahrtskirche hl. Ottilie in Kollmitzberg, einer Katastralgemeinde von Ardagger.
Bild: Duke of W4/CC BY SA 3.0

Richtig schlimm erwischt hat es Ardagger im Bezirk Amstetten: 33 Infizierte gab es zuletzt, zeitgleich waren 241 in häuslicher Quarantäne abgesondert.

33 infizierte Bewohner (plus vier seit Dienstag) gab es am Mittwoch in der Gemeinde Ardagger im Bezirk Amstetten. Die Kommune im Mostviertel zählt rund 3.500 Einwohner und ist eine der vom Coronavirus am stärksten betroffenen Gebiete.

241 Personen waren am Mittwoch neben den 33 Infizierten in Ardagger zeitgleich in häuslicher Quarantäne abgesondert. Im gesamten Bezirk Amstetten gab es 97 Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden - das heißt, rund ein Drittel der Fälle des gesamten Bezirks entfielen auf die Gemeinde Ardagger. Im nördlichen Nachbarbezirk Perg (OÖ) waren es 128.

Bürgermeister Johannes Pressl (VP) führt einen Blog über den Stand der Gemeinde, seine jüngsten Ausführungen von Mittwochabend: "Ich habe mich in den letzten Tagen selbst schon sehr gefreut, dass wir den Anstieg einige Tage eingedämmt hatten und dass die Disziplin der Menschen und die Maßnahmen bei uns Wirkung gezeigt haben. Und die Meldung über die ersten 4 Genesenen gestern hat mich so wie viele andere schnell in die Stimmung versetzt: Jetzt könnte das Schlimmste vielleicht schon geschafft sein… Die Realität ist eine andere und darum bitte ich heute, dass wir dieser auch weiter ins Auge schauen!

Wir waren zwar in Ardagger schneller dran mit den ersten Infektionen aber insgesamt stehen wir in Österreich jetzt erst am Beginn einer größeren Ausbreitung! Das zeigt China deutlich, wo erst nach 2 Monaten drastischer Maßnahmen in Wuhan jetzt wieder langsam die Zügel gelockert werden. Darauf lässt auch die Dramatik in den europäischen Ländern Italien und Spanien schließen, die uns gestern und heute wieder mit Fernsehbildern ins Haus geliefert wurde. Und auch wenn mittlerweile bezirksweit nur mehr 1/3 aller Infektionen in Ardagger zu finden sind, während es vor 2 Wochen noch umgekehrt war, so bedeutet das für uns, dass wir jetzt – nach dem ersten „Hotspot" in Ardagger – in eine Gesamtdynamik des Anstieges und der Ausbreitung der Krankheit österreichweit eingebunden sein werden!

Wir werden die Krankheit nicht von uns fernhalten können. Aber wir haben weiterhin die Chance, die Ausbreitung zu verlangsamen, um damit unser Gesundheitssystem in einer unausweichlichen Situation weiter handlungsfähig zu halten und besonders gefährdete Menschenleben zu retten. Aber dazu braucht's DURCHHALTER und ABSTANDHALTER. (...)."