Coronavirus

300.000 Fälle pro Tag – Norwegen zittert vor Omikron 

300.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag in einem 5-Millionen-Einwohner-Land. Mit diesem Szenario rechnet Norwegen und verbietet nun Alkohol-Ausschank.

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    Omikron breitet sich schneller aus als Delta, die Krankheitssymptome scheinen jedoch milder zu sein.
    Omikron breitet sich schneller aus als Delta, die Krankheitssymptome scheinen jedoch milder zu sein.
    Reuters

    Norwegen befürchtet eine Omikron-Explosion mit einer Ausbreitung, wie sie in der bisherigen Corona-Pandemie noch nie dagewesen war. Schon in kurzer Zeit werde Omikron das Fallgeschehen in Norwegen dominieren, so das nationale Gesundheitsinstitut FHI in einer Risikobewertung. "Jetzt ist es ernst", so Ministerpräsident Jonas Gahr Store. So ernst, dass mit 90.000 und 300.000 Omikron-Neuinfektionen pro Tag in bereits drei Wochen gerechnet wird.

    Vor Weihnachten verhängt Norwegen aufgrund der düsteren Prognosen scharfe Maßnahmen. Vier Wochen lang gibt es ein Komplettverbot für den Ausschank von Alkohol, niemand darf alkoholische Getränke servieren. Wer zu Hause arbeiten kann, soll das tun, so die Regierung. Vermehrt kommt es zudem zu Maskenpflichten, Veranstaltungen werden massiv eingeschränkt. Alle Maßnahmen treten Mitte der Woche in Kraft und gelten für mindestens vier Wochen.

    Erster Omikron-Todesfall gemeldet

    Die neue Corona-Variante breite sich mit "phänomenaler" Geschwindigkeit aus, "wie wir es noch nicht erlebt haben", sagte auch der britische Gesundheitsminister Sajid Javid dem Sender Sky News. Die Zahl der Neuinfektionen verdoppelt sich derzeit alle zwei bis drei Tage, zudem meldete Premierminister Boris Johnson, dass mindestens ein mit Omikron infizierter Patient mittlerweile gestorben sei. Omikron mache bereits 40 Prozent aller Infektionsfälle in Großbritannien aus.

    Nach der starken Ausbreitung in Südafrika hatte es zunächst die Hoffnung gegeben, die neue, wohl hochansteckende Variante könne womöglich mildere Verläufe hervorrufen als die bisher bekannten. Allerdings ist der Altersdurchschnitt in Südafrika auch deutlich niedriger als in vielen westlichen Ländern. Zur Schwere der Verläufe bei Omikron laufen derzeit etliche wissenschaftlichen Untersuchungen, bestätigte Ergebnisse gibt es noch kaum.