Coronavirus

"3 Wochen" – schlimme Lockdown-Prognose für Österreich

Der Virologe Norbert Nowotny nimmt drei Tage vor weitreichenden Lockerungen des Lockdowns Stellung zur aktuellen Virus-Lage. Seine Prognose ist trüb.

Teilen
Laut Nowotny wird die Lockerung des Lockdowns vermutlich nicht viel länger als drei Wochen dauern.
Laut Nowotny wird die Lockerung des Lockdowns vermutlich nicht viel länger als drei Wochen dauern.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Der Virologe Norbert Nowotny von der VetMedUni Wien sprach am Freitag im Interview mit "Puls 24" Anchorwoman Bianca Ambros (Interview siehe unten) über die Virus-Mutationen, mögliche Folgen der Ausbreitung sowie darüber, wie lange die Lockdown-Lockerungen anhalten können. Am Montag treten jene - wie von der Bundesregierung am Montag verkündet - nämlich in Kraft. 

 Was alles unter welchen Voraussetzungen öffnet, kannst du hier nachlesen: "Jetzt fix – das sind die neuen Corona-Regeln ab 8.2." >>

Südafrika-Mutation isolieren?

Zum Thema der Mutation, insbesondere der Südafrika-Mutation, die derzeit in Tirol ihr Unwesen treibt, sagte der Virologe, dass es durchaus gut wäre, das Virus dort zu isolieren und sich nicht weiter ausbreiten zu lassen: 

"Wir brauchen nicht noch mehr Probleme."

Allerdings würde man erst in zwei bis drei Wochen überhaupt sehen können, ob die mutierte Variante auch schon in anderen Teilen Österreichs verbreitet ist. "Wenn es geht, dann sollte man die Mutation natürlich eingrenzen, dort wo sie gerade ist."  Derzeit scheine dies "der Bezirk Schwaz zu sein - in Tirol". Möglich sei auch eine Ausbreitung in angrenzenden Bezirken im Tiroler Unterland, so Nowotny. Intensive Tests, die spezifisch nach dieser Variante suchen, würden zeitnah zeigen, wie stark die Mutation verbreitet ist. Auch Untersuchungen der Abwässer werden in den betroffenen Gebieten verstärkt durchgeführt, so Nowotny. 

Virologe Prof. Dr. Norbert Nowotny
Virologe Prof. Dr. Norbert Nowotny
Screenshot Puls24

Lockerung nötig, aber gefährlich

Hinsichtlich der Lockerungen, die ab Montag in Kraft treten, hat der Virologe gemischte Gefühle. Er zitierte den Bundeskanzler, der selbst sagte, dass die Öffnung ein "Ritt auf der Rasierklinge" sei -  und damit habe er Recht, so Nowotny. Die Gefahren seien viel zu groß. Zwar sei er selbst auch dafür, dass mit all den begleitenden Maßnahmen geöffnet werde, das Risiko bleibe aber bestehen.

"Die Schüler, die müssen jetzt auch wirklich ihre Freunde in der Schule wieder sehen (..) - das ist vom Sozialen her einfach unumgänglich", führte er als Beispiel an. Es werde aber von jedem Einzelnen abhängen, wie langer dieser "Zustand der Öffnung" aufrecht bleiben werde. Nach wie vor sei größte Vorsicht geboten. Wir müssten uns an die Maßnahmen halten und "kein risikoreiches Verhalten an den Tag legen".

"Dann werden wir diese neu gewonnene Freiheit vielleicht etwas länger genießen können."

Allerdings glaubt er selbst nicht an einen Dauerzustand. Laut Nowotny wird die Lockerung des Lockdowns vermutlich nicht viel länger als drei Wochen dauern. 

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS