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2 Tomaten sind Limit – Supermärkte rationieren Gemüse
Großbritannien geht das frische Obst und Gemüse aus! Supermärkte rationieren bereits, Kunden dürfen nur noch wenige Stück kaufen.
Die größten Supermarktketten Großbritanniens, Tesco und Aldi, haben bereits jetzt den Verkauf in ihren Filialen rationieren und strikte Limits eingeführt. Pro Kunde werden nicht mehr als maximal je drei Stück Tomaten, Paprika oder Salatgurken verkauft.
Der drittgrößte Lebensmittelhändler, Asda, rationiert neben diesen drei Basis-Kochzutaten auch noch Kopfsalat, lose abgepackte Salatblätter, Brokkoli, Karfiol und Schälchen mit Himbeeren.
Schärfstes Limit: Nur 2 Stück pro Kunde
Noch schlimmer trifft der Versorgungsengpass Morrisons, weshalb hier sogar nur zwei Stück Tomaten, Paprika, Salatgurken und Kopfsalat gekauft werden dürfen. Wie BBC weiter berichtet, sollen auch weitere Ketten betroffen sein, hätten aber noch nicht offiziell Rationierungen verhängt. Betont wird, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handle.
"Sky News" meldet derweil, dass der größte Tomatenzüchter der Insel, APS Produce, vor Engpässen bis mindestens Ende April warnt. Der britische Bauernverband hatte bereits früher vor den Auswirkungen im Rückgang bei der heimischen Produktion von Lebensmitteln gewarnt.
Kalter Winter in Südspanien
Jetzt bekommen die Briten die Rechnung dafür präsentiert. Die Regierung macht Extremwetter und die hohen Energiekosten für die Misere verantwortlich. 95 Prozent der Tomaten und 90 Prozent des Kopfsalats werden nach Angaben des British Retail Consortium (BRC) in den Wintermonaten aus Spanien und Nordafrika importiert.
Doch in der südspanischen Provinz Almeria, die gemeinhin auch als Gemüsegarten Europas bekannt ist, herrschen gerade ungewöhnlich kalte Temperaturen vor.
Land unter in Nordafrika
Gleichzeitig sind unzählige Anbauflächen in Marokko von Überflutungen betroffen, weshalb das Land eine Exportsperre auf Tomaten, Zwiebel und Erdäpfel gegenüber westafrikanischen Ländern verhängt hat. Damit solle zumindest die Exportkapazität Richtung des besser zahlenden Europa aufrecht erhalten werden, doch Stürme haben bei zahlreichen Fährverbindungen zu Verspätungen und Ausfällen geführt.
Und: bei den heimischen Bauern sowie in den Niederlanden sind die Produktionskosten für Gemüse mit den Energiepreisen in die Höhe geschossen, weil in beiden Ländern die Treibhäuser noch beheizt werden müssen.
Dauert noch Wochen
Laut BRC und BBC dürften die Versorgungprobleme in den Supermärkten "noch ein paar Wochen" anhalten. Danach könnte die nach dem Winter wieder aufkeimende Landwirtschaft die Lücken füllen.
Schon im November mussten Supermärkte auf der Insel jenseits des Ärmelkanals auf diese drastische Maßnahme zurückgreifen. Damals waren wegen hohen Geflügelpreisen und Vogelgrippe die Eier ausgegangen. Supermärkte rationieren den Verkauf, viele Pubs stellten ihre Speisekarten um.
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