Österreich
29-Jährige mit Stiel, Latte und Holz zu Tode geprügelt
Andrei I. schlug mit einem Besenstiel, einem Lattenrost und einem Vierkantholz auf Iulia P. ein. Am 14. September steht er wegen Mordes vor Gericht.
Sie lernten sich in ihrer Heimatstadt in Rumänien kennen, waren fünf Jahre lang ein Paar: Doch das Leben von Iulia P. (28) mit Andrei I. (28) muss die Hölle gewesen sein. Die 28-Jährige arbeitete in Kärnten als Prostituierte in Nachtclubs, verdiente laut Anklage rund 2.000 bis 3.000 Euro monatlich. Laut Staatsanwaltschaft Klagenfurt soll Andrei I. seine Lebensgefährtin angetrieben haben, täglich mindestens 750 Euro durch Sex-Dienstleistungen zu erwerben.
Mit dem Geld wurde der Lebensunterhalt von ihr und Andrei I. finanziert. Kolleginnen bemerkten blaue Flecken an Ober- und Unterarmen, doch Iulia P. schob die Verletzungen auf ihren Hund. Obwohl der Rumäne vom Verdienst seiner Freundin lebte, dürfte er auf der anderen Seite auch rasend eifersüchtig auf die Freier gewesen sein. Das sorgte immer wieder für Streit – so auch am 15. November 2021.
Schläge, bis der Stiel brach
Der 28-Jährige wollte in der gemeinsamen Wohnung in Seltschach bei Villach von Iulia P. wissen, warum sie zwei Tage zuvor so spät nach Hause gekommen war und wer sie gebracht hatte. Als die Rumänien nicht antwortete, rastete Andrei I. aus: Er schlug ihr mit dem Aluminium-Stiel eines Wischmobs auf Beine, Arme und Hände – so heftig, dass der Stiel schließlich brach.
Dann ging er ins Schlafzimmer, sprang dort aufs Bett, bis ein Lattenrost abbrach. Mit diesem ging die Tortur für Iulia P. weiter: Er prügelte auf ihre Hände, Beine, den Rücken und ihren Kopf ein, bis ein Holzstück des Lattenrostes absplitterte. Schließlich holte Andrei I. noch ein Vierkantholz, das griffbereit im Vorzimmer stand und dessen Griff mit Isolierband umwickelt war. Mit beiden Händen traktierte er damit seine Freundin, bis diese ohnmächtig wurde.
Opfer verblutete innerlich
Um die Sterbende wach zu bekommen, duschte er sie anschließend mit kaltem Wasser ab und führte nach eigenen Angaben eine Herzmassage und eine Mund-zu-Mund-Beatmung durch. Anschließend brachte der 28-Jährige sein Opfer mit dem Auto nach Villach und legte sie dort vor der Bezirkshauptmannschaft mit den Worten "Help, help" ab.
Mehrere Ärzte versuchten noch, die Frau noch zu reanimieren – doch ihr Körper war bereits erkaltet, sie war innerlich verblutet. Der 28-Jährige brauste inzwischen mit dem Wagen seiner Freundin davon, um das Vierkantholz im Gebüsch zu entsorgen. Sein Pech: Die "Dashcam" im Pkw war aktiviert, die Polizisten konnten die Daten auswerten und die Tatwaffe sicherstellen.
Angeklagter bestreitet Mord-Absicht
Andrei I. ist zur Tat geständig, bestreitet allerdings die Mord-Absicht und das Vierkantholz benützt zu haben. Laut einem Gutachten wurden allerdings DNA-Spuren (Blut und Haare) des Opfers an der Waffe gefunden. "Mein Mandant bereut seine Tat zutiefst und zeigt sich emotional schwer getroffen. Er hielt es nicht für möglich, den Tod des Opfers herbeizuführen und fand sich auch nicht damit ab", meint sein Anwalt Constantin-Adrian Nițu.
Ein psychiatrischer Gutachter, der dem Angeklagten volle Zurechnungsfähigkeit bescheinigt, sieht dies anders: Andrei I. sei zwar wiederholt besorgt um sein eigenes Schicksal, Trauer und Mitgefühl mit dem Opfer waren aber nicht erkennbar. Am 14. September muss sich Andrei I. wegen Mordes vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten, ihm droht lebenslang.