Niederösterreich
25 Verletzte bei Reizgas-Vorfall – Frau stellte sich
Eine 20-Jährige meldete sich jetzt bei der Polizei: Sie gab an, den Pfefferspray im Zuge eines Handgemenges irrtümlich ausgelöst zu haben.
In Ernsthofen (Bezirk Amstetten) wurden 25 Personen in der Nacht auf Dienstag auf einer Halloweenparty verletzt. Eine 20-Jährige hatte kurz vor 1.00 Uhr Pfefferspray versprüht. Als die Helfer eintrafen, lagen Besucher mit Atembeschwerden und massiven Augenreizungen am Boden, berichtete Philipp Gutlederer von Notruf NÖ. Die Halle wurde geräumt - mehr dazu hier und hier.
Die 20-Jährige meldete sich noch am Dienstag bei der Polizei und gab an, im Zuge einer Auseinandersetzung den Pfefferspray gezückt und irrtümlich ausgelöst zu haben, berichtete ein Sprecher. Ermittlungen zu den Hintergründen waren weiter im Laufen.
Jetzt lesen: Bilanz der Halloween-Nacht in NÖ
23 Personen wurden vom Veranstaltungsort in Krankenhäuser gebracht. Zwei weitere Partygäste waren bereits zuhause, als sie Beschwerden verspürten. Sie wurden ebenfalls ins Spital transportiert. Ein Großaufgebot an Helfern war mehrere Stunden lang im Einsatz. Die Verletzten wurden - teils unter Notarztbegleitung - in Kliniken nach Amstetten, Waidhofen an der Ybbs sowie nach Linz und Steyr in Oberösterreich gebracht.
Drei weitere Verletzte bei Handgemenge
Nach der Räumung der Halle befanden sich rund 1.000 Personen am Vorplatz der Halle. In Folge wurde der Platz ebenfalls geräumt, dabei kam es zu einem Handgemenge mit drei Leichtverletzten. Das Trio wird der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.
Sechs weitere Körperverletzungen
Insgesamt wurden in Niederösterreich in Verbindung mit Halloween sechs Körperverletzungen, drei Sachbeschädigungen sowie ein Diebstahl und eine Brandstiftung mit in Summe 30 Verletzten angezeigt, teilte die Polizei in einer Aussendung mit. So soll etwa ein 17-Jähriger einer 18-Jährigen in der Nacht auf Dienstag vor einem Lokal in St. Pölten mehrmals ins Gesicht geschlagen haben. Anzeigen erwarten auch einen 17-Jährigen und einen 28-Jährigen nach einer gegenseitigen Körperverletzung in einem Lokal in Bergland (Bezirk Melk).
Mit Küchenmesser zu Kontrahenten gegangen
In Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) soll ein junger Mann am Dienstag in den frühen Morgenstunden bei einer Veranstaltung beschimpft und geschlagen worden sein. Daraufhin dürfte der alkoholisierte 19-Jährige mit einem Küchenmesser zur Adresse der vermeintlichen Täter gegangen sein. Als zwei Männer das Haus verließen, bemerkten sie laut Polizei, dass der 19-Jährige eine Stichwaffe bei sich hatte. Ein 30-Jähriger konnte dem Niederösterreicher das Messer abnehmen und ihn bis zum Eintreffen der Beamten anhalten. Dabei wurde er leicht verletzt. Die beiden Männer stehen laut Polizei nicht mit dem Vorfall bei der Veranstaltung in Verbindung. Der 19-Jährige wurde vorübergehend festgenommen und wird der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.
Schwere Ausschreitungen gab es in der Halloween-Nacht zudem vor allem die Linzer Innenstadt, wo rund 200 überwiegend Jugendliche massiv randalierten - mehr dazu hier.