Österreich

24 von 31 Intensivpatienten in Österreich nicht geimpft

Über drei Viertel der Patienten, die sich im Augenblick mit der Diagnose Corona auf den heimischen Intensivstationen befinden, ließ sich nicht impfen.

Jochen Dobnik
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Aktuell "nur" 31 Patienten auf den Intensivstationen
Aktuell "nur" 31 Patienten auf den Intensivstationen
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Seit Wochen appellieren Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein an alle - vor allem, jungen - Österreicher eindringlich, das Impfangebot in den Ländern anzunehmen. Da die gefährliche Delta-Welle rasant auf uns zurolle, müsse mehr geimpft werden, um die Krankenhäuser zu entlasten.

Rückendeckung bekommt die Regierung nun von einer Umfrage, die das Nachrichtenmagazin profil bei Spitälern und Medizinern durchgeführt hat. Dieser zufolge landen Ungeimpfte deutlich öfter auf der Corona-Intensivstation.

Fünf Personen trotz vollem Impfschutz auf der Intensivstation

Stand Mittwoch (3. August) mussten 31 Menschen intensivmedizinisch betreut werden. Davon waren 24 ungeimpft. Zwei weitere Patienten infizierten sich vor der zweiten Teilimpfung. Demnach war zum Stichtag eine deutliche Mehrheit von insgesamt 84 Prozent der Intensivpatienten entweder gar nicht oder nicht vollständig geimpft.

Die restlichen 16 Prozent (fünf Personen) waren laut profil-Recherche doppelt geimpft und landeten trotzdem auf der Intensivstation. Eine hundertprozentige Garantie gibt es auch für Geimpfte nicht.

"Nur die Impfung bringt uns aus der Pandemie"

Am Mittwoch hat das Gesundheitsministerium erstmals Zahlen veröffentlicht, wie gut die Corona-Impfungen in Österreich wirklich vor einer Erkrankung schützen. Ermittelt wurden dabei sogenannte "Impf-Durchbrüche", bei denen es sich um Corona-Infektionen inklusive Symptomen wie etwa Fieber, Husten oder Geschmacksverlust handelt. 

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP, rechts) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP, rechts) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Seit Jahresbeginn sind demnach 2.690 Personen trotz der ersten Teilimpfung an dem Coronavirus erkrankt. Nach der zweiten Impfung waren es 1.560 Menschen, heißt es in dem Bericht weiter. Dazu kommen noch 96 "Impf-Durchbrüche" nach der einmaligen Impfung mit Johnson & Johnson. Diese in die Statistik mitgerechnet, sind also 1.656 Personen trotz einer vollständigen Impfung an Corona erkrankt – und zwar unter 266.000 Corona-Infizierten, das sind circa 0,6 Prozent.

In ihrer Erhebung hat die AGES übrigens auch eine Impf-Effektivität berechnet. Diese wird mit rund 91 Prozent angegeben.

"Nur die Impfung bringt uns aus der Pandemie", sagt Tilmann Königswieser, Ärztlicher Leiter des Salzkammergut Klinikums und Impfexperte im Krisenstab des Landes im Gespräch mit "Heute". Aber nur eben dann, wenn sich eben möglichst viele impfen lassen...