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23-Jähriger rast durch Wien – darf Land nicht verlassen

Ein gebürtiger Serbe (23) wollte eigentlich österreichischer Staatsbürger werden. Doch aufgrund einer Tempo-Übertretung ist er nun staatenlos.

Maxim Zdziarski
Milan K. (23) ist in Österreich "gefangen".
Milan K. (23) ist in Österreich "gefangen".
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Milan K.* (Name von der Redaktion geändert) lebt seit 2004 in Wien. Der mittlerweile 23-Jährige besuchte in Österreich die Schule und schloss 2021 seine Lehre als Berufskraftfahrer ab. Bereits vor fünf Jahren wollte er als gebürtiger Serbe die österreichische Staatsbürgerschaft erlangen und stellte den entsprechenden Antrag bei der MA35 (Einwanderung). Da Milan jahrelang keine Antwort von der Behörde bekam, erhob er schließlich eine Säumnisbeschwerde.

Kein Pass wegen Strafzettel

Kurz danach bekam er die Zusicherung, dass er bald stolzer Besitzer des österreichischen Passes werden würde. "Ich legte meine serbische Staatsbürgerschaft natürlich zurück und wartete auf den positiven Bescheid", erzählt der Wiener im "Heute"-Talk. Ein fataler Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Aufgrund einer Geschwindigkeitsübertretung nahm ihm die Polizei 2021 für einige Wochen den Führerschein ab. Für die MA35 war diese Verwaltungsstrafe offensichtlich Grund genug die ursprüngliche Zusicherung zurückzuziehen. Eine Katastrophe für den 23-Jährigen.

Tempo-Übertretung machte Wiener staatenlos

"Ich bin jetzt mittlerweile seit 1,5 Jahren staatenlos und kann nicht einmal mehr das Land verlassen", schildert Milan seine aussichtslose Situation. Um die serbische Staatsbürgerschaft zurück zu erlangen, bräuchte er von der MA35 einen negativen Bescheid. Doch auch den bekam er bis heute nicht. Ein Sprecher der Einwanderungsbehörde erklärte gegenüber "Heute", dass der 23-Jährige seinen Antrag zurückgezogen hatte. "Damit ist das Verfahren für die MA35 abgeschlossen. Er bekommt im Fall einer Zurückziehung keinen negativen Bescheid."

Bei einem versucht die Angelegenheit telefonisch zu klären, legte eine Mitarbeiterin der MA35 einfach auf:

Für Milan ist das eine Farce, denn: er müsste einen neuen Antrag stellen, der wiederum mehrere Monate lang bearbeitet werden würde, nur um dann einen negativen Bescheid zu bekommen – zuzüglich aller Nebenkosten. Auf die Frage, warum er das Ansuchen damals zurückgezogen habe, erklärt er gegenüber "Heute": "Beim Magistrat sagte man mir, dass die Ausfertigung des negativen Bescheids rund 300 Euro kosten würde. Da ich das Geld nicht hatte, war ich gezwungen, diesen zurückzuziehen." Nun sitzt der freiwillige Rettungssanitäter in Österreich fest. Seine letzte Hoffnung ist ein Anwalt, der für seine Rechte kämpfen wird. Wie lange Milan letztendlich auf seine Staatsbürgerschaft warten wird, bleibt offen.

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