In Wengen beschlossen

21 Verletzte! Jetzt kommt völlige Abfahrts-Revolution

Die FIS reagiert auf die Verletzungsflut und anhaltende Kritik aus den Teams. In Wengen wurde eine weitreichende Material-Revolution beschlossen.

Sport Heute
21 Verletzte! Jetzt kommt völlige Abfahrts-Revolution
Der heftige Sturz von Cyprien Sarrazin im zweiten Abfahrtstraining von Bormio.
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Ab Freitag machen die Lauberhorn-Klassiker den Anfang, kommende Woche steigen die Hahnenkamm-Spektakel in Kitzbühel – die Ski-Saison geht in die heißeste Phase. Die Speed-Highlights werden aber von der lauten Debatte um die schweren Verletzungen überschattet.

Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick

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    Der Ski-Weltcup 2024/25 auf einen Blick.
    Der Ski-Weltcup 2024/25 auf einen Blick.
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    Bereits im Vorjahr hatten sich Superstars wie Marco Schwarz und Alexis Pinturault das Kreuzband gerissen. In Bormio flog zuletzt der französische Top-Abfahrer Cyprien Sarrazin derart brutal ab, dass er wegen seines Schädel-Hirn-Traumas ins künstliche Koma versetzt werden musste, mittlerweile sogar das flüssige Sprechen neu lernen muss.

    Jetzt reagiert die FIS auf die anhaltende Kritik. Allen voran ÖSV-Cheftrainer Marco Pfeifer hatte den internationalen Verband zuletzt vehement zum Eingreifen aufgefordert. Auch international wurden die Rufe nach Neuerungen lauter. In Wengen kam es nun vor dem Start des Super-Gs (Freitag, 12.40 Uhr) zum Schulterschluss zwischen FIS-Renndirektor Markus Walder, den Cheftrainern und der Industrie.

    "Heute" fragt nach: Gespräche mit den Sport-Stars

    Pfeifer dazu in Ö1: "Dass was getan gehört, das wissen wir alle. Es waren bis jetzt schon wieder 21 Verletzte im Speedbereich. Teilweise hört man es, dass gewisse Personen ein Abfahrtsrennen gar nicht mehr anschauen wollen, weil es nicht mehr schön ist mit den schweren Stürzen."

    Der Coach lässt durchblicken, wie weitreichend die Material-Revolution gehen könnte. Pfeifer zählt auf: "Einheitlicher, dickerer Rennanzug. Carboneinlagen sind ein Thema. Platten, Bindungssystem. Airbag, nicht nur für den Rücken, sondern auch für einen Kopfairbag, der sich aufblasen könnte. Die Helme zerbröseln richtig. Dass du im Skischuh ein größeres Volumen hast. Alle Läufer fahren eigentlich zwei Nummern kleinere Skischuhe als die normale Größe."

    Bereits nach dem Saisonfinale im März sollen erste Regelungen dieser Liste umgesetzt werden. Speziell das Thema Carboneinlagen kochte zuletzt hoch. Was es damit auf sich hat? Spezielle Stütz-Einlagen erlauben den Speedfahrern noch engere Winkel, erhöhen aber auch das Risiko auf Verschneider weiter. Der verunfallte Läufer Sarrazin soll eine besonders aggressive Abstimmung verwendet haben. Pfeifer fordert offen ein Verbot dieser Einlagen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die FIS reagiert auf die anhaltende Kritik und die hohe Zahl an Verletzungen im Skisport, indem sie in Wengen eine weitreichende Material-Revolution beschließt.
    • Maßnahmen wie einheitlichere, dickere Rennanzüge, Carboneinlagen, verbesserte Bindungssysteme und Airbags sollen die Sicherheit der Athleten erhöhen, wobei erste Regelungen bereits nach dem Saisonfinale im März umgesetzt werden sollen.
    red
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