Welt
2.000 Feiernde nach Drohung bei Balkanfestival evakuier
Am Samstag ging während eines Balkanfestivals in der Schweiz eine Drohung ein, kurz vor dem Mainact. Rund 2000 Personen wurden evakuiert.
Der serbische Superstar Svetlana Ražnatović alias Ceca hätte am Samstagabend in der Stadthalle Dietikon in der Schweiz neben anderen Künstlerinnen und Künstlern als Mainact auftreten sollen – doch daraus wurde nichts. Das ausverkaufte Konzert musste laut News-Scouts nach einer Bombendrohung noch vor dem Auftritt der 49-Jährigen unterbrochen werden. Die Sängerin gilt als eine der grössten und erfolgreichsten Künstlerinnen des ehemaligen Jugoslawiens. Kontrovers: Sie war mit dem verurteilten Kriegsverbrecher Željko "Arkan" Ražnatović bis zu seiner Ermordung verheiratet.
Eine Besucherin erzählt dem "Heute"-Partnermedium "20 Minuten": "Gerade als die Meute nach Ceca rief, betrat ein Mann die Bühne und forderte die Besucherinnen und Besucher bestimmt auf, die Halle zu verlassen. Alle waren verwirrt und wussten nicht, was abgeht. Anschließend betrat ein weiterer Mann die Bühne und meinte auf Serbisch, es habe eine Bombendrohung gegeben, doch daran sei wahrscheinlich nichts dran. Daraufhin kam es zum Gedränge und alle stürmten raus. Für einen kurzen Moment kam in der Masse Panik auf."
"So ein Ereignis ist frustrierend"
Nach einem ersten Schreck aber sei die Stimmung vor der Halle rasch wieder gelassen. Man habe zusammen gesungen und einen Volkstanz getanzt.
"So ein Ereignis ist frustrierend. Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas an einem Balkan-Event geschieht. Wir haben rund 100 Franken für ein Ticket bezahlt. Keine Ahnung, ob wir das zurückbekommen."
Polizei bestätigt Einsatz
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt gegenüber "20 Minuten" den Großeinsatz in Zürich, spricht aber lediglich von einer Drohung und keiner expliziten Bombendrohung. "Kurz vor 22 Uhr ist bei uns eine Meldung eingegangen, worauf man mit einem Großaufgebot vor Ort eingetroffen ist", so Mediensprecher Alexander Renner. Knapp 2.000 Menschen seien evakuiert worden.
Gegen 00.30 Uhr haben die Besucherinnen und Besucher "nach Beurteilung der zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse" wieder die Stadthalle betreten können, so die Polizei. Die Ermittlungen gegen den bislang unbekannten Urheber der Drohungen seien aufgenommen worden.