Niederösterreich
200 Millionen Euro Kosten durch Raffinerie-Unfall
Die Kosten nach dem Raffinerie-Unfall in Schwechat werden von der OMV auf rund 200 Millionen Euro geschätzt. Vollbetrieb erst wieder im Herbst.
Die Auswirkungen im Juni beliefen sich auf 90 Millionen Euro, geht aus dem am Freitag veröffentlichten Trading Statement für das zweite Quartal hervor. Die Raffinerie in Schwechat werde voraussichtlich in der zweiten Hälfte des dritten Quartals 2022 wieder voll betriebsfähig sein.
Margen pro Fass gestiegen
Sehr stark gestiegen ist im zweiten Quartal die Raffinerie-Referenzmarge Europa. Basierend auf der Rohölsorte Brent war die Marge im ersten Quartal noch bei 6,78 Dollar pro Fass gelegen, nun erreicht sie den Wert von 20,46 Dollar/Fass. Nach einer älteren Berechnung basierend auf dem Referenzpreis von Brent und Urals wäre die Referenzmarge gar bei 29,25 Dollar pro Fass gelegen. Die tatsächlich von der OMV realisierten Referenzmargen könnten aufgrund von Faktoren wie einer anderen Rohölzusammensetzung oder der Produktausbeute von der Referenzmarge noch abweichen, hieß es in dem Bericht.
Derzeitige Auslastung von 20 Prozent
Doch wie kam es dazu? Am 3. Juni war es während einer Wasserdruckprüfung im Rahmen einer Generalüberholung der Raffinerie zu einem Schaden bei einer der Destillationskolonnen gekommen - mehr dazu hier. Der Vorfall forderte zwei Leichtverletzte. Die Inbetriebnahme wurde verzögert. Durch Optimierungsmaßnahmen an einer kleineren Rohöl-Destillationsanlage sei die Raffinerie derzeit zu etwa 20 Prozent ausgelastet - mehr dazu hier.