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200 Liter Regen! Bürger müssen in Notunterkünfte

Freitag wurden in Unterkärnten gigantische Regenmengen verzeichnet. Am Loiblpass sind in 24 Stunden an die 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

Das Rote Kreuz hat bereits Notquartiere im Bildungscampus St.Paul eingerichtet.
Das Rote Kreuz hat bereits Notquartiere im Bildungscampus St.Paul eingerichtet.
Rotes Kreuz

Weiterer Niederschlag könnte in Österreich dramatische Folgen haben, heißt es. Bis Freitagmittag wurden in Unterkärnten gigantische Regenmengen verzeichnet. Am Loiblpass seien laut Aufzeichnungen von Geosphere Austria innerhalb von 24 Stunden an die 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Das entspreche der Regenmenge eines ganzen Monats. Knapp 150 Liter pro Quadratmeter fielen demnach in Bad Eisenkappel und in Ferlach. In der Nacht könnten noch rund 100 Liter pro Quadratmeter dazukommen.

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    Auch am Samstag ist die Unwetter-Situation angespannt. 
    Auch am Samstag ist die Unwetter-Situation angespannt.
    GERD EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

    Teile von Sankt Paul im Lavanttal wurden evakuiert, wie das Rote Kreuz Kärnten mitteilte. Es appellierte an die Bevölkerung, den Anweisungen der Einsatzkräfte unbedingt Folge zu leisten. "Sämtliche Blaulichtorganisationen stehen heute zusammen für die Bevölkerung. Hand in Hand wird gemeinsam unermüdlich gearbeitet. Das Rote Kreuz bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die heute bereits seit den frühen Morgenstunden im Einsatz sind", so Präsident Martin Pirz. Im Bildungscampus in St. Paul (Leuchtturm) wurde vom Roten Kreuz eine Notunterkunft errichtet.

    Schlimmste Überschwemmungen seit Jahrzehnten

    Auch weite Teile Nord- und Zentralsloweniens wurden am 4. August überschwemmt, als ein gewaltiges Wettersystem in nur 24 Stunden bis zu 200 Millimeter pro Quadratmeter Regen abwarf und zu den schlimmsten Überschwemmungen in Slowenien seit Jahrzehnten führte, wie die "Slovenia Times" berichtet. Der gebirgige Nordwesten wurde zuerst von den Überschwemmungen in Skofja Loka, Idrija, Ziri und Trzic heimgesucht. Die Wassermassen begannen dort am Nachmittag zurückzugehen, hinterließen aber eine Spur der Verwüstung.

    Häuser wurden überflutet und Straßen von Erdrutschen weggerissen wurden. Am schlimmsten war die Lage in Skofja Loka, das in einem engen Tal liegt, das vom Fluss Sora gespeist wird. Helikopter mussten eingesetzt werden, um Menschen aus ihren vom Wasser eingeschlossenen Häusern aus der Luft zu retten. "Den ganzen Sommer erleben wir schon extreme Wetterlagen, die in vielen Ländern Europas für schwere Unwetter einerseits und Dürre und Waldbrände andererseits sorgen", schrieb Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Online-Dienst X, der zuvor Twitter hieß. Er dankte allen Einsatzkräften, die im Unwettereinsatz sind. "Passen Sie weiterhin gut aufeinander auf", so der Bundespräsident.