Höchstwert seit 7 Jahren!
20 Verkehrstote – Wiens Straßen als tödliches Pflaster!
In Österreich sank 2024 die Zahl der Verkehrstoten, doch Wien verzeichnet eine erschreckende Entwicklung mit 20 Todesopfern – Höchstwert seit 2017!
Während heuer in Österreich die Zahl der Verkehrstoten gesunken ist, zeichnet sich in Wien eine erschreckende Gegenentwicklung ab. 20 Menschen kamen 2024 auf den Straßen der Bundeshauptstadt ums Leben – so viele wie seit sieben Jahren nicht mehr. Besonders tragisch: Fünf der Todesopfer waren Fußgänger, die ungeschützt im hektischen Stadtverkehr unterwegs sind.
Gerade in der Vorweihnachtszeit steigt die Gefahr durch Alkohol und Ablenkung. Glühwein und Punsch gehören zwar zur Adventszeit, doch im Straßenverkehr werden sie zur tödlichen Gefahr. "Wer unter Alkoholeinfluss am Steuer sitzt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch unbeteiligte Fußgänger", warnt der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Aber auch Fußgänger selbst sind gefährdet, wenn sie nach einem Weihnachtsmarktbesuch unachtsam Straßen queren.
Wien – Ein gefährliches Pflaster
Im Vergleich zu anderen Bundesländern bleibt Wien ein trauriger Hotspot für Verkehrstote. Während Vorarlberg mit nur sieben Todesopfern und das Burgenland mit 15 vergleichsweise gut abschneiden, belegt Wien mit seinen 20 Opfern den dritten Platz. Spitzenreiter ist Niederösterreich mit 83 Toten, doch auch dort gingen die Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren zurück.
Besonders auffällig: Trotz des bundesweiten Rückgangs der Verkehrstoten konnte Wien nicht von den Verbesserungen profitieren. Hauptursachen sind Ablenkung, etwa durch Handys am Steuer, sowie nicht angepasste Geschwindigkeit, vor allem in dicht besiedelten Stadtgebieten.
Ziel 2030: Wien muss aufholen
Österreich hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2030 soll die Zahl der Verkehrstoten auf unter 207 gesenkt werden. Das entspricht einem Rückgang von 50 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019. "Dieses Ziel ist nur mit entschlossenen Maßnahmen erreichbar", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. In Wien sei der Handlungsbedarf besonders groß, um weitere Leben zu retten.
Was Wien von Europa lernen kann
Länder wie Schweden, Norwegen und die Schweiz zeigen, wie Verkehrssicherheit verbessert werden kann: Strengere Tempolimits auf Freilandstraßen, härtere Strafen für Verkehrsdelikte und reduzierte Toleranzgrenzen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen sind dort Standard. Während in Österreich 62 Prozent der Verkehrstoten auf Freilandstraßen zu beklagen sind, fordert der VCÖ für Wien verstärkte Verkehrsberuhigung, mehr Tempo-30-Zonen und härtere Kontrollen – vor allem in Wohn- und Einkaufsgebieten.
Ein weiteres Problem ist die Finanzierung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen. Der VCÖ schlägt vor, Einnahmen aus Verkehrsstrafen zweckgebunden für präventive Maßnahmen wie Nacht-Öffis oder Anrufsammeltaxis einzusetzen. Diese könnten speziell junge Menschen nach einem Punschabend vor Unfällen bewahren.
Warum so viele Tote?
Die Zahlen zeigen, dass Wien ein strukturelles Problem hat. Die steigende Zahl von E-Scootern und Fahrrädern, kombiniert mit unaufmerksamen Autofahrern und überforderten Fußgängern, erhöht die Unfallgefahr dramatisch. "Ein Mensch, der gestern noch gelacht hat, ist plötzlich nicht mehr da", erinnert Katharina Jaschinsky an die Tragik hinter jeder Zahl.
Die Bundeshauptstadt ist damit nicht nur ein Hotspot für Verkehrstote in Österreich, sondern auch ein Beweis dafür, dass entschlossene Maßnahmen dringend notwendig sind. Trotz des Rückgangs in anderen Bundesländern bleibt die Herausforderung in Wien groß – besonders in der hektischen Vorweihnachtszeit.
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Auf den Punkt gebracht
- In Wien ist die Zahl der Verkehrstoten auf 20 gestiegen, der höchste Wert seit 2017, während in ganz Österreich ein Rückgang verzeichnet wurde.
- Hauptursachen sind Ablenkung und nicht angepasste Geschwindigkeit, besonders in dicht besiedelten Stadtgebieten, und es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.