Österreich

20 Jahre Soldatinnen beim Bundesheer

Heute Redaktion
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Aktuell dienen 612 Frauen beim Heer. Das ist ein Anstieg um 55 % seit Jänner 2016. Zudem befinden sich doppelt so viele Soldatinnen in einer Kaderanwärterausbildung als im Vorjahr.

Ein historisches Ereignis feiert einen runden Geburtstag: Am 14. Jänner 1998 hat das Bundesministerium für Landesverteidigung das Gesetz über die Ausbildung von Frauen beim Österreichischen Bundesheer erlassen. Seit diesem Zeitpunkt können Frauen in Österreich auf freiwilliger Basis ihren Dienst beim Österreichischen Bundesheer leisten und ebenso alle Karriereoptionen nutzen.

Bereicherung für das Bundesheer

Am 01. April 1998 rückten bereits die ersten elf Frauen ein. Ihre Zahl hat sich seitdem vervielfacht; das Engagement und der Einsatz der Frauen sind aus dem Bundesheer nicht mehr wegzudenken.

Der Verteidigungsminister Mario Kunasek weiß aus eigener beruflicher Erfahrung, warum Frauen eine Bereicherung für das Österreichische Bundesheer sind: "Heute gehören Soldatinnen zum Berufsalltag im Bundesheer. Dazu wurde vor 20 Jahren der Grundstein gelegt. Und aus heutiger Sicht ist dies eine Erfolgsgeschichte. Ich habe selbst als Gruppenkommandant junge zielstrebige Frauen ausgebildet und kenne die Leistungsbereitschaft unserer Soldatinnen."

Frauenförderungsplan des Verteidigungsministeriums

Um dieses Engagement weiterhin zu fördern und die Soldatinnen gezielt zu unterstützen, hat das Verteidigungsministerium spezielle Personalentwicklungsinstrumente aufgestellt. Hierzu sind Absolventinnentreffen und das Soldatinnen-Mentoring beispielhaft anzuführen.

Dass diese Maßnahmen tatsächlich greifen und ein reges Interesse am Beruf der Soldatin herrscht, belegen auch folgende Zahlen: Im Jahr 2012 versahen rund 350 Soldatinnen ihren Dienst beim Österreichischen Bundesheer. Im Jahr 2018 sind es inzwischen 612 Soldatinnen (Stand 02/2018).

Bundesländer:

Rund 150 Soldatinnen sind in Niederösterreich stationiert, 104 Frauen leisten ihren Dienst in Oberösterreich, gefolgt von der Steiermark mit 88 Soldatinnen. In Salzburg befinden sich derzeit 77 Soldatinnen und in Kärnten 74 Frauen und 50 Soldatinnen in Wien. In Tirol gibt es 41, im Burgenland 15 und Vorarlberg 13 Soldatinnen.

Auf die Rekrutierung der Frauen wird in den nächsten Jahren verstärkt Augenmerk gelegt, etwa durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, besonderen Events wie Girls' Day und Girls' Camps sowie einem Mentoring vor dem Einrücken. Die Aufnahme für Soldatinnen (und für Soldaten) wird beschleunigt und ein heeresinternes Training zur Erreichung der körperlichen Leistungsfähigkeit angeboten.

Interessante berufliche Perspektiven

In punkto Karriere können die Frauen beim Österreichischen Bundesheer inzwischen viel vorweisen: Derzeit gibt es 185 Unteroffiziere und 64 Offiziere. Der höchste Rang weiblicher Offiziere ist Brigadier, bei den Unteroffizieren Offiziersstellvertreter.

Girls' Day:

Die Zahlen beim Girls' Day des Österreichischen Bundesheeres sind in den letzten Jahren stark angestiegen: Im Jahr 2016 nahmen rund 1.400 Teilnehmerinnen am Girls' Day teil, im darauffolgenden Jahr konnte das Bundesheer mit mehr als 3.400 Teilnehmerinnen einen enormen Anstieg verzeichnen.

www.bundesheer.at/girlsday

Diese Zahlen sind für den Verteidigunsminister Kunasek ein Beleg für die gelebte Gleichberechtigung: "Die Frauen beim Bundesheer zeigen, dass auch ohne einer Quotenregelung ein Aufstieg in allen Ebenen erreicht werden. Es zählt die Leistung und der Einsatz. Damit können die persönlichen Karriereziele erreicht werden, unabhängig vom Geschlecht.

Das Bundesheer bietet jungen Frauen eine interessante berufliche Perspektive. Und dabei gibt es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Es gibt gleiche Chancen und gleiche Bezahlung. Für die Besten stehen alle Karrierepfade offen. Und die aktuellen Zahlen zeigen, dass viele junge Frauen diese Karrieremöglichkeit erkennen und für sich nutzen".

Weitere hilfreiche Informationen zum Beruf "Soldatin" sowie faszinierende Frauenbiographien beim Österreichischen Bundesheer gibt es unter: soldatin.bundesheer.at

(mp)