20 Jahre in Österreich, aber kein Klimabonus für Eliska

Eliska Bartel (61) lebt seit knapp 20 Jahren in Österreich, ist mit einem Österreicher verheiratet, aber in Tschechien geboren. Die ehemalige Kellnerin aus Poysdorf (Mistelbach) wartet seit Wochen auf den Klimabonus, existiert angeblich nicht im System, bei Anrufen wird sie ignoriert oder abgeschasselt. 

"Ich habe öfters die Hotline angerufen. Mir wurde gesagt, dass ich nicht im System sei, obwohl ich bei Finanzonline registriert bin", erzählt die 61-Jährige, die vor gut zwei Jahren von Wien ins Weinviertel gezogen war. Am 10. Oktober habe die Hotline-Mitarbeiterin genervt gemeint, dass "eh alle Zeitung bezüglich Klimabonus nur an Schaß schreiben würden und der Bonus fix bis Ende Oktober eintreffe".

Mitte Oktober las die 61-Jährige indes den Artikel über Sabine K. (29), die im System einfach nicht existierte - mehr dazu hier. Wenige Tage später las sie den "Heute"-Artikel über Sabrina A. (42), die für sich und ihre Kinder null statt 1.500 Euro erhalten hatte. Und dabei erkannte sich die Ex-Kellner quasi selbst wieder.

"Können Sie mir helfen?" - "Nein!"

Die gebürtige Tschechin rief schließlich nach den "Heute"-Berichten erneut die Hotline an und bekam zu hören, dass sie nicht registriert sei. Der 61-Jährigen wurde gesagt, sie müsse alle Daten und Dokumente hochladen. "Ich habe gesagt, dass ich mich nicht auskenne mit dem Hochladen von Dateien und ob sie mir helfen Könne", so Eliska Bartel. Doch nach einem knappen Nein habe die Hotline-Dame einfach aufgelegt.

In ihrer Verzweiflung ging die 61-Jährige auf die Gemeinde: "Der Bürgermeister und zwei Gemeinde-Bedienstete waren echt supernett und bemüht, nur wirklich helfen konnte mir keiner, ich war keinen Schritt weiter", so die ehemalige Gastro-Angestellte.

"Brauchen Geld zum Überleben

Eliska Bartel versuchte es schließlich nochmals erfolglos telefonisch via Finanz- und anschließend Klimaministerium. "Umsonst, keiner konnte mir helfen. Jetzt am 25. Oktober nachmittags warte ich noch immer auf Bonus. Unsere finanzielle Situation ist absolut nicht einfach, ich bräuchte den Bonus dringend. Mein Mann hat 500 Euro im September erhalten", berichtet die Neo-Weinviertlerin, die mittlerweile nur noch bitter enttäuscht ist: "Die kapieren das nicht, dass wir das Geld zum Überleben brauchen."