Wirtschaft

184 € Gebühr – heute 30 Stunden Wiederholungen im ORF

Zumindest 184 Euro Euro ORF-Gebühr sind künftig jedes Jahr pro Hauptwohnsitz zu entrichten. Das Sommer-Programm: TV-Wiederholungen und alte Sendungen.

Lucas Ammann
Die Gegenleistung für die ORF-Gebühr lässt zu wünschen übrig.
Die Gegenleistung für die ORF-Gebühr lässt zu wünschen übrig.
Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com

Nach dem Beschluss eines neuen ORF-Gesetzes durch die Regierungsparteien müssen Österreichs Haushalte – je nach Bundesland – jährlich zwischen 184 und 244,80 Euro für den Österreichischen Rundfunk (inklusive Landesabgabe) an Gebühren bezahlen. Nach dem Gesetzesbeschluss trifft das auch jene, die keinen Radio oder Fernseher besitzen – sogar Unternehmer werden extra zur Kasse gebeten.

Der Widerstand dagegen ist groß: Private Medienhäuser warnten vor gefährdeter Medienvielfalt durch das neue Gesetz; die Opposition kritisierte den Entwurf ebenfalls teils scharf und stimmte letztlich geschlossen gegen das neue Gesetz. Mittlerweile wollen sogar Anwälte gegen die ORF-Gebühr vor Gericht vorgehen. 

Alte Sendungen in Dauerschleife

Doch das Programm, das der ORF dafür bietet, ist – zumindest jetzt im Hochsommer – mager. Wie aktuelle Auswertungen von "Heute" zeigen, strahlt der Österreichische Rundfunk überwiegend Wiederholungen sowie alte Serien und Filme aus. So sind am heutigen Samstag (26. August) nach dem Morgenprogramm für Kinder, das nur so vor Wiederholungen von Zeichentrickfilmen strotzt, "Die Simpsons" aus dem Jahre 2002 im Doppelpack zu sehen. 

Der Nachmittag beginnt dann mit einer Kochsendung, die 2010 erstmals ausgestrahlt wurde – darauf folgen wieder alte Serien wie "The Bing Bang Theory" aus 2015. Auch die ORF-Doku zum Thema "Sommer der Extreme - Wetter-Wahnsinn ohne Ende?" wurde bereits zweimal zuvor ausgestrahlt. Das Hauptabendprogramm startet dann wenigstens um 20.15 Uhr mit einer "ORF-Premiere" mit "Ich war noch niemals in New York" (Ersterscheinungsjahr: 2019), gefolgt von einer Wiederholung von "La La Land" aus 2016 (Free-TV-Premiere war 2019). In der Nacht sind ohnehin nur Wiederholungen zu sehen. 

Nichts Neues

Wer auf "frisches" Programm hofft, wird auch auf ORF 2 enttäuscht werden. Dort startet man gleich in der Früh mit einer Wiederholung der ORF-Reportage "Zurück zur Natur" und wird anschließend von der "Inselärztin – Das Rätsel" (Erstausstrahlung im ORF: 2021) erwartet. Über die Mittagszeit wird man von der dritten Ausstrahlung der gleichen Sendung von "Liebesg'schichten und Heiratssachen" begleitet. 

Auch "Der Bergdoktor" wird in gleich zwei Folgen zum x-ten Mal aufgewärmt. Im Hauptabendprogramm sind dann "Die Toten vom Bodensee" aus 2018 sowie "Der Lissabon-Krimi: Die verlorene Tochter" (2020) und später "Columbo - Tödliche Kriegsspiele" aus dem vorherigen Jahrhundert (1989) zu sehen. Freilich geht es in der Nacht mit Wiederholungen weiter. 

30 Stunden Wiederholungen

Auswertungen von "Heute" zeigen: Insgesamt sind am heutigen Samstag rund 29,5 Stunden Wiederholungen und alte TV-Formate auf den beiden Hauptsendern, ORF 1 und ORF 2, zu sehen. In über 60 Prozent der Sendezeit bekommt das ORF-Publikum somit Programm aus der Konserve. Durchgerechnet wurden 24 Stunden auf beiden Sendern, beginnend mit 6 Uhr am Samstag bis 6 Uhr am folgenden Sonntag. 

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