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184 Euro nicht genug – Zusatzkosten für diese ORF-Seher

Die GIS geht, die Haushaltsabgabe kommt. Doch nicht alles wird neu, der ORF kassiert mit einer weiteren Gebühr bei einigen weiter kräftig mit.

Roman Palman
Blick auf Satelliten-Empfangstationen am ORF-Zentrum am Küniglberg. Archivbild 2005.
Blick auf Satelliten-Empfangstationen am ORF-Zentrum am Küniglberg. Archivbild 2005.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

96 Abgeordnete von ÖVP und Grünen haben am Mittwoch trotz 5.128 negativer Stellungnahmen die neue ORF-Gebühr durch das Parlament gepeitscht. In Zukunft wird öffentlich-rechtliche Rundfunk von ALLEN finanziert: Das türkis-grüne Reformpaket sieht eine Umwandlung der GIS-Gebühr in eine Haushaltsabgabe vor.

Während das Gebühren Info Service (früher Gebühreninkasso Service) noch bis Jahresende in seiner aktuellen Form bestehen bleibt, dürfte es dort danach einen Totalumbau geben. Rund 350 Mitarbeiter sind derzeit bei der GIS beschäftigt, die Kontrolleure werden aber durch die Umstellung auf die Haushaltsabgabe obsolet. Weil eh jeder zahlen muss.

Zusatzkosten bleiben

Für die Jahre 2024 bis 2026 soll nun jeder Haushalt monatlich zumindest 15,30 Euro (183,6 Euro im Jahr) berappen müssen – in einigen Bundesländern wegen der unliebsamen Landesabgabe sogar noch deutlich mehr. Mit 20,30 Euro müssen die Burgenländer am tiefsten ins Börserl greifen.

Dazu kommen aber noch einmal Zusatzkosten für einen Teil der TV-Zuschauer. Sender-Boss Roland Weißmann will nämlich auch nach der Gebühren-Umstellung nicht auf den "Kostenbeitrag" zur Freischaltung des Satelliten-Signals verzichten: "Wenn sich Kundinnen und Kunden für den Satellitenempfang entscheiden, ist auch weiterhin eine Verschlüsselung und die damit verbundene Hardware mit Karte oder Modul nötig", bestätigt der ORF gegenüber der "Kleinen Zeitung".

So viel kostet Sat-Freischaltung

Bei den meisten im Handel erhältlichen Receivern / Modulen ist es mittlerweile möglich, alles komplett über das Internet abzuwickeln. Mit einem "ORF Digital Direkt"-tauglichen Gerät müssen Satelliten-Nutzer also 18 Euro zusätzlich entrichten – und das alle fünf Jahre, denn nur so lange läuft der jeweilige Nutzungsvertrag.

Wer ein älteres Gerät besitzt, der braucht womöglich eine physische ORF-Karte, um das Programm zu entschlüsseln. In diesem Falle wird es deutlich teurer. Statt 18 Euro casht der ORF dann 45 Euro ab. Auch diese Gebühr wird alle fünf Jahre fällig.

ORF spart, Österreicher zahlen

Der Grund: "Die Übertragung der ORF-Programme via Satellit ist neben der verpflichteten terrestrischen Programmverbreitung ein Zusatzangebot des ORF", erklärt der Rundfunk. Verschlüsselt ist das Programm aus lizenzrechtlichen Gründen, da der ORF nicht die Kosten für Europa-Rechte tragen will. Die Österreicher werden also noch einmal extra zur Kasse gebeten, damit der ORF einsparen kann.

Auch anderorts gibt es bei den Bürgern einen finanziellen Aderlass: Wer bei der GIS-Hotline Hilfe sucht, zahlt pro Minute werden "maximal 10 Cent" – selbst wenn man in der Warteschleife abgestellt wird.

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