Österreich

180.000 Oberösterreicher Opfer von Straßenlärm

Heute Redaktion
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Jeder achte Oberösterreicher leidet unter Verkehrslärm.
Jeder achte Oberösterreicher leidet unter Verkehrslärm.
Bild: keine Quellenangabe

Das ständige Dröhnen nervt nicht nur, sondern macht auch krank: 180.000 Oberösterreicher leiden unter dem Straßenlärm, sagt der VCÖ. Also jeder 8.

Der Straßenverkehrslärm ist der größte Lärmerreger in Oberösterreich, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Insgesamt fühlen sich 225.000 Oberösterreicher durch Verkehrslärm gestört, davon über 180.000 durch den Lärm von Autos, Lkw, Motorrädern und Mopeds, so eine VCÖ-Analyse.

Und: "Dauerhafter Verkehrslärm ist nicht nur ein Ärgernis, sondern macht krank", so die VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Denn: Lärm versetzt den Körper in einen Stresszustand, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und das Schlaganfallrisiko steigen. Schlafstörungen, Bluthochdruck und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind weitere Folgen von dauerhaftem Lärm.

Eine dauerhafte Lärmbelastung von 65 Dezibel und mehr gelten als gesundheitsschädlich. Der VCÖ weist darauf hin, dass viele stark befahrene Straßen eine Belastung von über 75 Dezibel aufweisen.

In den Städten und Ballungsräumen seien verstärkte Maßnahmen zur Reduktion des Kfz-Verkehrs nötig. „Das ist auch eine soziale Frage. An stark befahrenen Straßen wohnen vor allem Haushalte mit geringem Einkommen. Unter dem Lärm des Autoverkehrs leiden viele, die selber gar kein Auto haben", macht VCÖ-Expertin Rasmussen aufmerksam. In Österreich sind 44 Prozent der Haushalte des unteren Einkommensviertel autofrei.

Eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung trägt dazu bei, dass kurze Strecken - auf leisen Sohlen - zu Fuß gegangen werden. Auch wenn das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehr zu verdoppeln, erreicht wird, nimmt der Verkehrslärm ab, betont der VCÖ. Deshalb ist es wichtig, dem Radverkehr in den Städten mehr Platz einzuräumen und mit Rad-Highways vom Umland in die Städte den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu erleichtern.

Ebenso ist der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs wesentlich. Eine einzige Straßenbahn-Fahrt ersetzt im Frühverkehr rund 200 Autofahrten, eine S-Bahn-Fahrt mehr als 400 Autofahrten.

Zudem braucht es verstärkte Maßnahmen gegen den Lärm durch den wachsenden Lkw-Verkehr. „Der zunehmende Lkw-Verkehr erhöht die Lärmbelastung. Je schneller Lkw fahren und je mehr Lkw unterwegs sind, umso größer die Belastung für die Anrainer", so VCÖ-Expertin Rasmussen. Dass viele Lkw schneller als die erlaubten 80 km/h fahren, liegt an der zu hohen Toleranzgrenze. Der VCÖ fordert, dass diese Toleranz nach Schweizer Vorbild reduziert wird.

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