14-Jährige lag tot am Teppich – nur 6 Monate Haft

Der Richter am Wiener Landesgericht stellte einmal mehr unmissverständlich klar: Es gehe in der tragischen Causa weder um Mord, noch um unterlassene Hilfeleistung. Beim Todesfall der 14-Jährigen in der Simmeringer Wohnung eines Afghanen (27) – es erinnerte damals in Ansätzen stark an schlimmste Verbrechen der Vergangenheit – handelte es sich um kein Fremdverschulden. "Sie kam, um zu sterben", hatte der 27-Jährige immer gesagt.

Ermittlungen und toxikologische Gutachten bestätigten die durch andere Substanzen selbst herbeigeführte Überdosis des großgewachsenen Mädchens, die durch Zufall daran in der Nacht des Besuchs in der Wohnung des Afghanen verstarb. Der Mieter fand die 14-Jährige in den Morgenstunden des 6. März tot in Unterwäsche am Teppich liegen, konnte nichts mehr für sie tun. Er rief dann die Polizei.

Vor Gericht musste sich der Angeklagte nun allein wegen der illegalen Weitergabe von Suchtmitteln an die Minderjährige verantworten, da er ihr einen Joint angeboten habe – bis zu drei Jahre Haft drohten. Der Verdächtige hatte bei der Polizei noch behauptet, das Mädchen hätte sich als 15- oder 16-Jährige vorgestellt.

Ein als Zeuge geladener Freund, der beim ersten Treffen mit dem Mädchen ein bis zwei Tage vor ihrem Tod dabei war, änderte die Verantwortung plötzlich: "Wir fragten sie, als sie uns am Donaukanal nach Gras fragte, wie alt sie ist. Da sagte sie uns, sie sei 18 Jahre alt." Die beiden Afghanen hätten sich das "zur Gewohnheit gemacht" zu fragen, hieß es, weil angeblich so viele junge Mädchen sie ansprechen und nach ihrem Insta fragen würden.

Der Richter glaubte das den beiden Herren nicht, verurteilte den Angeklagten nach dem Suchtmittelgesetz: 6 Monate bedingte Haft, nicht rechtskräftig. "Sie müssen nicht ins Gefängnis, sie können sich bewähren", gab er dem Flüchtling mit auf den Weg. "Dieser Vorfall hat mein Leben verändert", erbat der junge Mann bedrückt Bedenkzeit.