Bayern-Coach zu Barca-Pleite
1:4-Abfuhr – Kompany: "Nicht alles falsch gelaufen"
Bayern-Coach Vincent Kompany ist nach der Pleite gegen Barcelona gefordert. Bei Schlusslicht Bochum darf der Rekordmeister nicht stolpern.
Vincent Kompany wollte nach der Pleite in Barcelona keine Zeit verlieren. "Wir hätten lieber heute schon wieder gespielt", sagte der Bayern-Coach am Samstagmorgen, doch die Wiedergutmachung musste noch warten. Erst am Sonntag (15.30 Uhr) kann der Rekordmeister bei Schlusslicht Bochum beweisen, dass zumindest in der Bundesliga alles weiter nach Plan läuft.
Und doch musste Kompany vor der Reise ins Ruhrgebiet viele Fragen zum 1:4 am Mittwoch in der Champions League beantworten. "Das war das erste Mal in dieser Saison, dass eine Mannschaft über 45 Minuten besser war. Das war eine deutliche Niederlage", gab der Belgier zu, betonte aber auch: "Es ist nicht nur alles falsch gelaufen, es gab auch gute Momente. Wir hätten auch 5:4 gewinnen können."
"Dann verlieren wir zusammen"
Fragen zum Spielsystem moderierte Kompany erneut ab, einzelne Namen wollte er erst gar nicht kommentieren. Mit einer Ausnahme: Schlussmann Manuel Neuer erhielt nach der jüngsten Kritik Rückendeckung von seinem Coach. "Wenn wir verlieren, verlieren wir zusammen. Das ist nicht nur Manu, das ist jeder vom Stürmer über den Verteidiger bis zu mir", sagte Kompany.
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Neuer Trainer in Bochum
Fest steht: In Bochum kommt ein ganz anderes Spiel auf die Bayern zu. Das noch sieglose Schlusslicht hatte am vergangenen Sonntag Ex-Salzburg-Coach Peter Zeidler als Trainer entlassen, Markus Feldhoff wird gegen München als Interimstrainer debütieren. Alles andere als ein Sieg wäre der nächste Tiefschlag für die Münchner.
Die Probleme beim Gegner spielten für ihn nur eine Nebenrolle, sagte Kompany. "Immer wenn es einen Trainerwechsel gibt, gibt es einen gewissen unbekannten Faktor. Bekannt ist aber, was wir machen können und wie wir uns vorbereiten. Wir werden jetzt keinen Unterschied machen, nur weil es einen neuen Trainer gibt", sagte er.
Freund stützt Kompany
Neben Kompany saß Ex-Salzburg-Boss Christoph Freund und nickte zustimmend. Zweifel am gemeinsamen Weg ließ der Sportdirektor erst gar nicht zu. "Seit Vincent da ist, gibt die Mannschaft richtig Gas, erarbeitet sich viel. Das ist richtig intensiv und professionell, das wird sich auf Sicht einfach durchsetzen. Wir werden uns noch mehr mit Ergebnissen belohnen", so Freund. Seine Erkenntnis: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auf diesem Weg bleiben sollen."
Gewarnt sein dürften die Bayern dennoch: Zwei der letzten drei Auftritte im Ruhrstadion gingen verloren, zuletzt gab es im Februar ein 2:3. Und nun weht ein frischer Wind durch die enge Arena. Der bisherige Co-Trainer Feldhoff soll den VfL gemeinsam mit Murat Ural, der Zeidler ebenfalls als Assistent zugearbeitet hatte, als Übergangslösung wieder in die Spur bringen.
Feldhoff, der als Spieler von Bayer Leverkusen einst drei Tore gegen den Rekordmeister erzielte, erhofft sich einen couragierten Auftritt. "Wir sollten keine großen Kampfansagen machen, sondern einen großen Kampf liefern", forderte er.
Zumindest da klang er gar nicht viel anders als Vincent Kompany.