Coronavirus
137 verschiedene Corona-Mutanten in Österreich entdeckt
In Österreich wüten mehr als einhundert verschiedene Corona-Varianten. In der Verbreitung gibt es extreme regionale Unterschiede.
Zwischen dem jeweils 3. April 2020 und 2021 sind in Österreich bundesweit 137 verschiedene Varianten von mutierten Coronaviren nachgewiesen worden. Der Großteil der 3.833 Sequenzierungsdaten entfällt mit 28,1 Prozent (1.077) dabei auf die Briten-Variante B.1.1.7 mit der Mutation N501Y. Das geht aus dem ersten GISAID-Bericht – siehe unten – hervor, den die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Dienstag veröffentlicht hat.
Die britische Virus-Variante trat demnach erstmals am 22. Dezember 2020 in Österreich in Erscheinung – mittlerweile dominiert sie das Infektionsgeschehen im ganzen Land und hat das "Wildtyp" von Sars-CoV2 verdrängt. Bei zwei Fällen, die der Variante B.1.1.7 zugeordnet wurden, fand sich zusätzlich die Mutation E484K. Sowohl das ursprüngliche B.1.1.7 als auch seine weiter mutierte Version, sind als "Variants of Concern", also als Besorgnis erregende Mutationen, eingestuft.
Regionale Unterschiede
Von B.1.160, eine häufig in Europa vorkommende Variante, wurde bei 348 Fällen (9,1 Prozent) festgestellt. Insgesamt 236 Fälle (6,2 Prozent) wurden der südafrikanischen Variante B.1.351 zugeordnet. Diese weist die Mutationen E484K und N501Y auf. 152 dieser Fälle entstammten dabei Tirol, ansonsten wurde sie nur in Wien (16) Oberösterreich (4) und Kärnten (2) gefunden.
Mit Ausnahme des Burgenlandes und Tirols ist die Variante B.1.1.7 die am häufigsten gefundene Variante pro Bundesland. Im Burgenland ist die Variante B.1.160, in Tirol ist B.1.351 dominierend.
Die Brasilien-Mutante P.1, die ebenfalls zu den Variants of Concern zählt, wurde bisher fünf Mal in Österreich identifiziert. Das wiederum geht aus dem Epidemiologischen Meldesystems (EMS) hervor, in der GISAID Datenbank findet sich dazu kein Eintrag.
Was ist GISAID?
GISAID (Global Initiative on Sharing All Influenza Data) ist eine globale Wissenschaftsinitiative, deren Ziel es ist, Genomdaten zu Influenza- bzw. SARS-CoV-2 Viren frei zugänglich zu machen sowie den schnellen und unkomplizierten Austausch aller verfügbarer Daten zu gewährleisten. Ein Großteil der in Österreich mit der Sequenzierung von SARS-CoV-2 Viren beschäftigten Labore und Institute stellt deren Ergebnisse bereits im Rahmen der GISAID-Initiative zur Verfügung.