Wien

Vermieter verrechnete Wiener jahrelang 50 Euro zu viel

In Zeiten von Teuerung ist die MieterHilfe gefragt. 40 Menschen werden täglich persönlich beraten. Auch Herr A. wandte sich an die MieterHilfe.

Heute Redaktion
Der Wiener wandte sich an die MieterHilfe. Diese deckte die zu hohen Zahlungen auf.
Der Wiener wandte sich an die MieterHilfe. Diese deckte die zu hohen Zahlungen auf.
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Schon 2020 hatte Herr A. eine Mietwohnung gefunden. Für zwei Zimmer mit Nebenräumen in Wien-Josefstadt bekam er einen unbefristeten Mietvertrag. Der Nettohauptmietzins betrug 392,90 Euro, Steuer und Betriebskosten kamen extra dazu. Herr A. musste in den darauffolgenden Jahren mit einigen Schicksalsschlägen kämpfen, verlor im letzten Corona-Lockdown auch seinen Job.

Wohnrechtsexperten finden Fehler bei Anhebungen

Rasch geriet Herr A. in einen Mietzinsrückstand. Der Grund dafür waren mehrere Anhebungen des Hauptmietzinses. Herr A. wollte diese Anhebungen bei der MieterHilfe überprüfen lasen. Den Wohnrechtsexperten fiel auf, dass in der Berechnung etwas nicht stimmen konnte. Denn während im Mietvertrag eine Wertsicherung nach Richtwertgesetz vorgeschrieben war, erhöhte der Vermieter mehrmals nach anderen Parametern. Die MieterHilfe stellte eine monatliche Überzahlung von 50 Euro fest. Dadurch wurde der vermeintliche Mietrückstand ausgeglichen, der Verbleib in der Wohnung wurde gesichert. 

"Leider sehen wir in unseren Überprüfungen häufig, dass Berechnungsfehler zu ungerechtfertigten Mieterhöhungen führen. Auch die sogenannte Wertsicherung wird häufig nicht korrekt verrechnet. Mein Appell lautet daher: schauen Sie sich Ihre Mietvorschreibung genau an und lassen Sie diese im Zweifelsfall kostenlos von der MieterHilfe überprüfen", rät Christian Bartok, Leiter der MieterHilfe.

Kostenloser Mietvertrags-Check der Mieterhilfe

Die MieterHilfe bekommt Anfragen über alle Bereiche des Mietrechts. Egal ob allgemeine Fragen zum Mietvertrag, Betriebskostenabrechungen oder Ablösezahlungen. In den letzten Monaten sind vor allem Nachfragen zu aktuellen Mieterhöhung gestiegen. Dabei zeigt sich: nicht jede Mieterhöhung muss stimmen oder ist rechtmäßig. Die häufigsten Fehler die Berater finden sind falsche Berechnungen der Erhöhungen, falsche Stichtage für Berechnungen oder sogar unzulässige Klauseln in Mietverträgen. 

Die MieterHilfe bietet auch einen kostenlosen Mietvertrags-Check an. Dieser wurde im letzten Jahr wegen der Teuerungen verstärkt nachgefragt. Dabei zeigt sich, dass im privaten Altbau drei von vier Mieten höher sind, als es das Gesetz vorsieht. Auch unzulässige Klauseln finden sich dabei immer wieder. Die häufigsten Fragen betreffen befristete Mietverträge und Kautionsrückzahlungen bei privaten Vermietern.

Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) und MieterHilfe-Leiter Christian Bartok
Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) und MieterHilfe-Leiter Christian Bartok
WSW/L. Schedl

Die MieterHilfe sieht ein Grundproblem im Mietrecht. Denn neben anderen reformbedürftigen Punkten sieht es auch keien Konsequenzen für zu viel eingehobene Miete vor. Die MieterHilfe fordert daher gemeinsam mit Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál ein zeitgemäßeres Mietrecht. 

Kostenlose Beratung durch Wohnrechtsexperten

"Gerade in Zeiten der vielen Teuerungen ist das Angebot der MieterHilfe wichtiger denn je, um den Überblick zu behalten. Nicht zuletzt auf Grund des überholten Mietrechtsgesetzes braucht es die kostenlosen Beratungen der Rechtsexpert*innen, damit die Mieter*innen wissen, woran sie bei ihrem Mietvertrag sind. ", so Gaál (SPÖ).

Um einen Überblick über Unterstützungsmöglichkeiten zu schaffen, hat die MieterHIlfe eine Liste mit Anlaufstellen erstellt. Darauf findet man Informationen und Ansprechpartner zu Themen wie Energiekostenausgleich, Klimabonus oder Wohnschirm, aber auch Sozialleistungen oder Lebensmittelhilfe. Die Liste wird laufend aktualisiert und steht auf mieterhilfe.at zum Download zur Verfügung. 

Die Unterstützung der MieterHilfe ist immer kostenlos. Es gibt ein breites Beratungspaket zu Mietzins, Betriebskosten, verbotene Ablösen, vertragswidrige Klauseln und weiteren Themen. Nach einem kostenlosen Beratungsgespräch und einer Überprüfung der Miete durch Experten können weitere Schritte gemeinsam besprochen werden. 

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