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12-Jähriger stirbt an Milzbrand, 72 weitere infiziert
Zum ersten Mal seit 75 Jahren wurde in Sibirien ein Milzbrand-Ausbruch gemeldet. Im äußersten Norden Russlands starb ein 12-jähriger Bursche an dem hochgiftigen Erreger, 72 Personen kamen mit Verdacht auf eine Infektion ins Krankenhaus.
Unter den 72 Personen, bei denen ebenfalls eine Infektion vermutet wird, sind 41 Kinder. Die ganze Region steht unter Quarantäne, wie der Gouverneur der Region Jamalo-Nenezki bekanntgab.
Für einen 12-jährigen Burschen kam jedoch jede Hilfe zu spät: Er starb an der der heimtückischen Krankheit, die der Milbrand-Erreger auslöst.
Rentiere als Überträger
Der Ursprung des Ausbruchs ist bei den Rentieren zu suchen. Die Tiere tragen den Anthrax-Erreger in sich, es sind ausschließlich Rentier-Hirten, die nun im Spital untersucht werden müssen. Mehr als 2.300 Tiere wurden bereits getötet, ein großer Teil vorsorglich geimpft. Auch die menschlichen Bewohner der Region erhalten nun Impfungen.
Seit 1941 war die Region anthrax-frei, Experten vermuten, dass die ungewöhnlich hohen Temperaturen für den Ausbruch mitverantwortlich sind. Der Permafrost ist teilweise geschmolzen, darin waren die tödlichen Sporen eingefroren. Sie können mehr als ein Jahrhundert konserviert werden.