Niederösterreich

1.024€ netto Frau in NÖ muss 8.585€ für Energie zahlen

Die hohen Energiekosten wirken sich auf unser aller Leben aus. Eine Hort-Betreuerin aus NÖ soll nun acht Monatsgehälter für Strom und Gas hinblättern.

Nicolas Kubrak
Die Preise für Strom und Gas explodieren auch in NÖ.
Die Preise für Strom und Gas explodieren auch in NÖ.
GettyImages/iStock (Symbolbild)

Die horrenden Preise für Energie treiben viele Menschen an den finanziellen Abgrund – vor allem aber jene, die es schon vor den Teuerungen schwer hatten. Seit der Preisexplosion können sich viele das Leben regelrecht nicht mehr leisten. Die aktuellsten Beispiele kommen aus Niederösterreich.

8 Monatsgehälter für Strom und Gas

Maria A. aus St. Valentin ist EVN- bzw. Verbund-Kundin und als Kinderhortbetreuerin im Gemeindeamt tätig. Für die 22 Wochenstunden, die sie dort arbeitet, erhält sie monatlich ein Gehalt von 1.024 Euro netto. Schon die Gasabrechnung für 2022 war für Maria A. ein wahrer Schock: 5.390 Euro! Abzüglich vorgeschriebener Teilzahlungen von 1.350,68 Euro (312,67 Euro pro Quartal) ergab das eine Nachzahlung von 4.039,32 Euro.

Als hätte es nicht schlimmer kommen können, folgte zu Beginn des aktuellen Jahres die nächste negative Überraschung: Aufgrund einer neuen Vorschreibung für 2023 wird sie pro Quartal über 1.000 Euro mehr (1.435 Euro) blechen müssen, im Jahr ergibt das 5.740 Euro. Frau A. wird heuer nur für Gas (5.740 Euro) und Strom (2.845) 8.585 Euro bezahlen müssen, das sind 8,2 Monatsgehälter.

Pensionistin will ins Pflegeheim ziehen

Auch Frau D. aus Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck) machen die Energiekosten zu schaffen. Sie wird im April 91 Jahre alt, lebt von ihrer Pension, die 1.200 Euro monatlich beträgt. Die Pensionistin musste 2022 noch 171,60 Euro monatlich für Gas bezahlen, doch 2023 erhöht sich der Betrag auf 937,80 Euro im Monat. D. ist mittlerweile so verzweifelt, dass sie schon daran denkt, ihr Haus zu verkaufen und ins Pflegeheim zu ziehen.

SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll wettert gegen LH Mikl-Leitner.
SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll wettert gegen LH Mikl-Leitner.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

"ÖVP lässt Menschen in Stich"

SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll zeigt sich empört: "Landeshauptfrau Mikl-Leitner verspricht bei Wahlkampfreden vollmundig Unterstützung für die teuerungsgeplagten Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen. Gleichzeitig schreibt der landeseigene Energieversorger EVN horrende Rechnungen vor. Viele können sich wegen der hohen Energiekosten das Leben kaum mehr leisten. Doch sowohl im Land NÖ als auch im Bund, lässt die ÖVP die Menschen im Stich. Die SPÖ mahnt schon seit Monaten preisdämpfende Maßnahmen ein und wird in der morgigen Sondersitzung des Parlaments erneut eine Mietpreisbremse und einen Gaspreisdeckel beantragen. Es ist aber nicht zu erwarten, dass die ÖVP diesmal auf der Seite der Menschen steht", sagt er.

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