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Papst beerdigt erstmals Papst – Tausende nehmen Abschie
Drei Tage lag der emeritierte Papst aufgebahrt im Petersdom. Am Donnerstag wurde Benedikt XVI. im Vatikan mit einem Trauergottesdienst verabschiedet.
Der gebürtige Bayer war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben. Danach wurde Benedikt XVI. zunächst in der Kapelle des Vatikan-Klosters Mater Ecclesiae, in dem er nach seinem Rücktritt als Papst im Jahr 2013 fast zehn Jahre lang gelebt hatte, aufgebahrt. Seit Montag konnte sich die Öffentlichkeit im Petersdom von ihm verabschieden. Am Donnerstag wurde der verstorbene Papst im Vatikan mit einem Trauergottesdienst verabschiedet. Es war das erste Mal, dass ein amtierender Papst der Trauerfeier für seinen Vorgänger vorsteht.
Papst Franziskus hat in seiner Predigt während der Totenmesse für Benedikt XVI. nur wenig direkten Bezug auf seinen Vorgänger genommen. Der Pontifex sprach vor allem über Hingabe für Gott und Vertrauen auf den Herrn. Erst ganz am Schluss sagte der Argentinier vor dem Holzsarg des emeritierten Papstes: "Benedikt, du treuer Freund des Bräutigams, möge deine Freude vollkommen sein, wenn du seine Stimme endgültig und für immer hörst!" Jesus wird in der katholischen Kirche oft als Bräutigam bezeichnet.
Polit-Prominenz und Royals nehmen Abschied.
Auch Deutschlands Präsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz, Italiens Präsident Sergio Mattarella und Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, sowie König Philippe von Belgien und Sophia, Mutter von König Felipe von Spanien wohnen der Zeremonie in Rom bei.
Auch rund 130 Kardinäle waren bei der Totenmesse auf dem Petersplatz in Rom dabei. Das teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa waren auch 300 Bischöfe unter den Gästen. Als offizielle Vertreter der Kirche in Österreich nehmen Kardinal Christoph Schönborn, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner als Vorsitzender der Bischofskonferenz sowie der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl an der Trauerfeier teil.
Nach der Trauerfeier am Donnerstag soll Joseph Ratzinger – der bürgerliche Name des emeritierten Papstes – in der Krypta unter dem Petersdom im Vatikan beigesetzt werden – im früheren Grab seines 2005 verstorbenen Vorgängers Johannes Paul II. Benedikt hatte sich diesen Bestattungsort nach Angaben seines Biografen Peter Seewald gewünscht.
Die Krypta ist auch unter dem Namen Vatikanische Grotte bekannt. Sie liegt unter dem Altar des Petersdoms, in ihr sind insgesamt 62 Päpste begraben. Der Sarg mit dem Leichnam von Johannes Paul II. war nach dessen Seligsprechung im Jahr 2011 in die St. Sebastian-Kapelle im Seitenschiff des Doms verlegt worden.