Welt

10.000€ Belohnung – Kinderleiche aus Donau stellt Rätse

Der grausige Fund einer Kinderleiche in der Donau nahe der deutsch-österreichischen Grenze ist noch nicht aufgeklärt. Nun gibt es eine neue heiße Spur.

Wer ist dieser Bub? Eine Kinderleiche aus der Donau stellt die Polizei vor ein Rätsel.
Wer ist dieser Bub? Eine Kinderleiche aus der Donau stellt die Polizei vor ein Rätsel.
istock / Kriminalpolizei Ingolstadt

Nach wie vor gibt es keine Hinweise auf die Identität jenes Buben, der im Mai diesen Jahres im deutschen Großmehring, rund 180 Kilometer stromaufwärts von Passau und der oberösterreichischen Grenze, treibend in einem Plastiksack eingewickelt im Wasser der Donau von einem Kanufahrer entdeckt wurde.

Erste Erkenntnisse der Polizei zeigten, dass der kleine Bub vor seinem Auffinden schon länger tot gewesen sein musste. Sofort wurden wegen eines vermeintlichen Verbrechens Ermittlungen aufgenommen – doch bislang ohne Erfolg. Der Fall stellt die Polizei vor ein Rätsel.

Strömung hat alle Spuren verwischt

Noch immer ist der Bub ohne Namen, keiner kennt ihn. Seit Anfang Dezember wenden sich die Ermittler nach monatelangen Nachforschungen auf der Suche nach einer neuen heißen Spur verstärkt an die Öffentlichkeit. Der Fundort der Leiche erschwert die Aufklärung für die Leiterin der eigens eingerichteten Sonderkommission Fluvius (lat. für Fluss) massiv.

"In diesem Fall haben wir lediglich den Leichnam des Kindes als einzigen Ermittlungsansatz. In allen anderen Mordermittlungen könnte ich Nachbarn befragen, Spuren am Tatort sichern, etc. Das ist in diesem Fall alles nicht möglich", sagt Chef-Ermittlerin Silke Poller gegenüber Sat. 1.

1/4
Gehe zur Galerie
    Eine Gesichtsrekonstruktion zeigt, wie der Bub ausgesehen haben dürfte.
    Eine Gesichtsrekonstruktion zeigt, wie der Bub ausgesehen haben dürfte.
    Kriminalpolizei Ingolstadt

    Große Hoffnung setzen die Beamten in ein Gutachten, das die Herkunft des Kindes bestimmen soll. Auch was der Bub zuletzt gegessen hat, wird analysiert. Weil die Strömung der Donau die meisten Beweise fortgespült hat und der Leichnam schon länger im Wasser gelegen hatte, dauern diese Schritte alle länger als gewöhnlich.

    Er war zwischen drei und sieben Jahre alt

    Inzwischen weiß man nur, dass der Bub zwischen drei und sieben Jahren alt, circa 110 cm groß und etwa 15 Kilo schwer war. Er hat blaue Augen, helle Haut und dunkelblondes bis braunes Haar. Ein entscheidendes Detail und vielleicht auch eine heiße Spur ist jener 40 mal 20 Zentimeter große Betonstein, der den verpackten Leichnam am Grund des Flusses halten sollte. Es handelt sich dabei um das Modell "Natura Vigo Terra" der Firma Diephaus. Der Stein ist so speziell, dass er die Ermittler womöglich an den Tatort zurückführen könnte.

    Poller: "Wir werden weiterhin an diesem Fall dranbleiben, denn unser Ziel ist es, diesem Kind einen Namen zu geben, sein Schicksal zu erfahren." Die Polizei hat für Hinweise, die zur Aufklärung des Falles führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

    An der Unterhaltung teilnehmen