Vorarlberg
100-Kilo-Mann setzte sich dreimal auf Schwangere
Der 26-Jährige soll versucht haben, damit die Schwangerschaft abzubrechen. Nun wurde er deswegen zu einer Haftstrafe verurteilt.
Fürchterliche Schilderungen waren am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch (Vbg.) zu hören. Ein 26-Jähriger war wegen Schwangerschaftsabbruchs ohne Einwilligung, Nötigung und gefährlicher Drohung angeklagt. Er soll sich zumindest dreimal für mindestens eine halbe Minute auf den Bauch seiner schwangeren Lebensgefährtin gesetzt haben und versucht haben, dadurch die Schwangerschaft zu beenden. Der letzte Versuch des Angeklagten fand nur einen Tag vor der Geburt des Kindes statt und hätte zu Blutungen geführt.
Die Frau sei ungewollt schwanger geworden. Zunächst habe das Paar das Kind bekommen wollen, dann aber wieder über eine Abtreibung diskutiert. Der rund 100 Kilogramm schwere Angeklagte bestritt die Attacken und sagte aus, die Frau habe das Baby nicht bekommen wollen. Daher habe die Schwangere immer wieder Alkohol getrunken und gehofft, so eine Fehlgeburt herbeizuführen.
Jugendamt riet zur Anzeige
Doch die Frau bekam das Kind und erstattete, als der Sohn vier Monate alt war, Anzeige bei der Polizei – auf Anraten des Jugendamts. Zuvor habe sie sich dies aus Angst vor dem Mann nicht getraut. Die beiden haben keine Beziehung mehr und der Angeklagte hat auch keinen Kontakt zu dem Kind, weil die Mutter dies nicht wollte.
Mildes Urteil für Kindsvater
Dem 26-Jährigen drohten bis zu fünf Jahre Haft, er kam jedoch verhältnismäßig glimpflich davon. Das Gericht verurteilte ihn zu zehn Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Euro. Zudem muss er der Frau 1.000 Euro Schmerzensgeld bezahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.