Wirtschaft
100 Euro mehr – jetzt kommen zusätzliche Stromkosten
Neben den horrenden Strom- und Gaspreisen kommen jetzt noch weitere Teuerungen hinzu. Denn auch die Netzkosten steigen rasant an.
Die Arbeiterkammer (AK) warnt vor einem weiteren Kostenanstieg beim Strom. Nicht nur die Energiepreise steigen in unermessliche Höhen, auch die Netzkosten werden immer teurer. Vor allem für Wien-Energie-Kunden ist diese Teuerung deutlich spürbar.
Die Stadt Wien hebt nämlich eine Gebrauchsgebühr von sechs Prozent auf Netzleistungen ein, berichtet "krone.at". Die Erhöhung der Netzgebühren betrifft aber alle Stromkunden, unabhängig vom Anbieter. Denn ab 1. Jänner 2023 werden die Netzgebühren um etwa 100 Euro pro Drei-Personen-Haushalt bei einem Verbrauch von 3500 kWh steigen.
Stromerzeuger profitieren
Grund dafür sind auch hier die extrem hohen Strompreise. Die Netzkosten bestehen aus verschiedenen Entgelten, dazu zählt auch das sogenannte Netzverlustentgelt. Dafür besorgen die Erzeuger Strom am Markt, der sich stark verteuert hat, berichtet die APA. Der Stromgroßhandelspreis betrug in den Jahren 2019 und 2020 rund 40 Euro je Megawattstunde (MWh), im September 2022 lag er aber über 400 Euro/MWh.
Derzeit wird gerade jene Verordnung novelliert, die die Kosten für das Stromnetz festlegt. Mit einem Gesetz statt der Verordnungsnovelle ließe sich das verhindern, ohne dass den Netzbetreibern ein Schaden entstünde, betont die Arbeiterkammer.
"Müsste nicht sein"
Die AK spricht sich dafür aus, die Stromerzeuger dazu zu verpflichten, Energie für die Kompensation von Netzverlusten zu angemessenen Preisen (Erzeugungskosten inklusive Gewinnmarge) zur Verfügung zu stellen. "Es müsste nicht sein, dass dieser Anstieg kommt, wenn die Politik noch rechtzeitig handelt", sagt AK-Energieexperte Josef Thoman im Gespräch mit der APA.