Wirtschaft

Gefährliche Keime in Supermarkt-Hühnerfleisch 

Der Verein für Konsumenteninformation hat Salmonellen, Campylobacter und antibiotikaresistente Keime in Hühnerfleisch gefunden.

Heute Redaktion
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VKI-Test: Hühnerfleisch häufig mit Keimen belastet
VKI-Test: Hühnerfleisch häufig mit Keimen belastet
Chang zhongzheng / AP / picturedesk.com

Nach Angaben des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) ist der Fleischkonsum in den letzten 25 Jahren vor allem bei Schweinefleisch, Rindfleisch und Kalbfleisch leicht zurückgegangen. Der Konsum von Geflügelfleisch nimmt jedoch zu. Im Jahr 2019 wurden nämlich laut Statistik Austria pro Kopf 12,4 Kilo Geflügelfleisch verzehrt, davon 9,4 Kilo Hühnerfleisch.

Der Verein für Konsumenteninformation hat daher 13 Hühnerprodukte, konkret Filets, Flügel und Keulen, analysiert. Das Ergebnis ist jedoch besorgniserregend: 10 der 13 Proben waren durch Keime geschädigt, davon 2 mit Salmonellen und 4 mit antibiotikaresistenten Keimen.

Bakterien, die töten können

Salmonellenhaltig wären die Produkte von Federike Hendl Flügel (Penny) und Wiesentaler Hendl Unterkeulen (Lidl). In vier Produkten (Fair Hof, Federike, Ich bin Österreich, Pöttelsdorfer Geflügel) wurden zudem antibiotikaresistente Keime (ESBL) gefunden. ESBL ist sehr gefährlich, da es die Wirkung von Antibiotika aufhebt und das Risiko tödlicher Infektionen insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern oder schwangeren Frauen erhöht.

Außerdem enthielten 9 Tests Bakterien der Gattung Campylobacter, die ernsthafte Darmerkrankungen auslösen können. Das günstigste Produkt der Gruppe, das von Federike, das nur 4,99 Euro pro Kilogramm kostet, enthält Campylobacter.

Bei Zubereitung sehr vorsichtig sein

VKI-Projektleiterin Nina Siegenthaler behauptet, dass dieser Test ein Grundproblem der Geflügelzucht beleuchtet. Sie fügt hinzu, dass viele dieser analysierten Produkte bereits als genussfähig eingestuft wurden, obwohl sie krankheitserregende Keime enthalten. Aus diesem Grund empfiehlt sie, beim Kochen auf Hygiene zu achten, sowie bei der Verarbeitung von Fleisch und Gemüse stets separate Küchenutensilien zu verwenden.

Tatsächlich kann es vorkommen, dass die Keime des Fleisches auf Gemüse und Salate übertragen werden, das sogenannte Kreuzkontamination. Zudem sollte Hühnerfleisch immer vollständig durchgegart und im Vorfeld möglichst nicht gewaschen werden. Denn durch abtropfendes Wasser können Keime leicht verbreitet werden.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com