10 Arzneien, die du nicht mit Kaffee einnehmen solltest

Koffein kann mit Antidepressiva in Wechselwirkung treten und möglicherweise einen gefährlichen Anstieg des Blutdrucks verursachen. Ältere Sorten von Antidepressiva, wie Trizyklika und Monoaminoxidase-Hemmer (MAOIs), verhindern, dass der Körper Koffein ordnungsgemäß verstoffwechselt. Normalerweise wird Koffein über die Nieren mit dem Urin ausgefiltert. Diese Medikamente unterbrechen jedoch diesen Prozess, sodass das Koffein länger im Körper verbleibt, was mit der Zeit zu anhaltend hoher Herzfrequenz und hohem Blutdruck führen kann.
Eine Entwarnung gibt es jedoch: Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Koffein und neueren SSRIs bekannt.
Mehr: Antidepressiva – So viele haben Entzugserscheinungen

Viele der frei verkäuflichen Erkältungs- und Allergiemedikamente enthalten das Stimulans Pseudoephedrin, das die Blutgefäße in den Nasengängen verengt, um Schwellungen und Verstopfungen zu verringern. Dabei stimuliert Pseudoephedrin jedoch die Zellen im Gehirn, die für die "Kampf- oder Fluchtreaktion" verantwortlich sind, die uns in Sicherheit bringt, wenn wir bedroht sind. Der gleichzeitige Genuss von Kaffee kann diese Symptome verschlimmern und dazu führen, dass man sich nervös und ängstlich fühlt. Diese Medikamente sollten zwei Stunden vor oder vier Stunden nach einer Tasse Kaffee eingenommen werden.

Obwohl Insulin nicht direkt mit Koffein interagiert, kann es mit dem morgendlichen Kaffee in Konflikt geraten. Es ist eher so, dass Kaffee den Blutzuckerspiegel erhöht, vor allem, wenn er auch Milch und Zucker enthält. Infolge steigt der Blutzucker an, was die Medikamente weniger wirksam macht. Tatsächlich kann der Konsum von koffeinhaltigen Getränken den Insulin- und Blutzuckerspiegel erhöhen, wie Untersuchungen der American Diabetes Association zeigen.

Antibiotika werden für eine Vielzahl von Infektionen verschrieben. Ein Antibiotikum kann den Stoffwechsel von Koffein hemmen, was zu erhöhten Koffeinspiegeln im Blut führt. Dr. Bourgeois wies speziell auf Ciprofloxacin, auch Cipro genannt, hin, das in der Regel bei bakteriellen Infektionen wie Harnwegs- und Blasenentzündungen, infektiösem Durchfall und Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt wird. Ähnlich wie bei Erkältungs- und Allergiemedikamenten kann dieses Antibiotikum den Stoffwechsel von Koffein hemmen, was zu einem erhöhten Koffeinspiegel im Blut führt. Wie bei den rezeptfreien Medikamenten kann die Einnahme dieses Medikaments mit Kaffee zu Herzrasen und Nervosität führen.

Blutverdünner werden zur Vorbeugung von Blutgerinnseln eingesetzt. Koffein kann den Abbau von Blutverdünnern jedoch hemmen, sodass mehr von dem Medikament im Körper verbleibt. Dies ist jedoch besonders gefährlich, da eine zu hohe Dosierung des Medikaments zu übermäßigen Blutungen führen kann, selbst bei kleineren Verletzungen wie einem Papierschnitt. Aber Entwarnung: Neuere Blutverdünner sollten diese Wechselwirkungen nicht verursachen.

Betablocker sollen den Blutdruck senken und die Wirkung des Hormons Epinephrin oder Adrenalin blockieren. Dadurch wird der Blutfluss verbessert und die Herzfrequenz gesenkt, damit das Herz nicht so hart arbeiten muss. Aber wenn man Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke trinkt, erhöht sich die Herzfrequenz und letztlich auch der Blutdruck. Deshalb sollen diese Medikamente zwei Stunden vor oder vier Stunden nach einer Tasse Kaffee oder einem anderen koffeinhaltigen Getränk eingenommen werden.

Die Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten mit jeder Art von Nahrung oder Wasser - einschließlich Kaffee - kann die vom Körper aufgenommene Menge des Medikaments verringern. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2020 wurde festgestellt, dass Koffein die Aufnahmerate um bis zu 50 Prozent verringert. Solche Arzneien sollten auf nüchternen Magen mit Wasser eingenommen werden. Danach sollte 30 bis 60 Minuten gewartet werden, bis der erste Kaffee getrunken wird.

Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen im Laufe der Zeit schwach oder brüchig werden, sodass sie schon bei kleinen Belastungen wie Husten brechen können. Wirkstoffe wie Risendronat und Ibandronat werden verschrieben, um den Knochenabbau zu verlangsamen. Ähnlich wie bei Schilddrüsenmedikamenten kann die Einnahme dieser Medikamente zusammen mit Kaffee jedoch dazu führen, dass sie nicht richtig vom Körper aufgenommen werden, wodurch sie weniger wirksam sind. Wie bei Schilddrüsenmedikamenten sollte etwa zwei Stunden nach Einnahme mit dem Kaffee gewartet werden.
Mehr: Osteoporose ist längst keine Frauenkrankheit mehr

Bei Asthma werden sogenannte Bronchodilatatoren verschrieben – eine Klasse von verschreibungspflichtigen Medikamenten, die die Atemwege entspannen und weiten. Die Kombination von Bronchodilatatoren wie Aminophyllin und Theophyllin mit Kaffee könnte jedoch die Nebenwirkungen des Medikaments wie Reizbarkeit und Unruhe verschlimmern. Wer dennoch Kaffee trinken will, sollte diese Medikamente vier Stunden vorher oder nachher einnehmen.

Zu den antipsychotischen Medikamenten gehören Wirkstoffe wie Clozapin, Risperidon und Olanzapin, die in der Regel bei schweren Erkrankungen wie Schizophrenie und bipolaren Störungen verschrieben werden. Sie regulieren Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin, um Symptome wie Halluzinationen zu lindern. Kaffee kann die Aufnahme des Medikaments verringern. Besonders bei manischen Episoden sollte ganz auf Kaffee verzichtet werden.