Österreich
1 Stern auf Google für üblen Chef: Er droht Wienerin!
Claudia L. machte in einer Arztpraxis üble Erfahrungen mit ihrem Vorgesetzten. Sie kündigte, bewertete ihn schlecht auf Google, doch er wehrte sich.
Es sollte ihr neuer Traumjob werden, doch dieser entpuppte sich für eine junge Wienerin schnell als Albtraum. Claudia L. (Name geändert) hatte Ende des Vorjahres ein Praktikum in einer Gemeinschaftspraxis in Wien absolviert. Im Jänner 2023 sollte die Zahnarzt- und Verwaltungs-Assistentin dort angestellt werden.
"Mein Chef war mit Anfang des Jahres plötzlich ganz komisch und ausweichend. Ich bin dann wenig später draufgekommen, dass er mich weder angestellt, noch versichert hat. Er stritt das aber ab", erzählt die 22-Jährige im "Heute"-Gespräch. "Der Job hat mir gut gefallen, ich wäre gerne dort geblieben, aber nicht unter diesen Umständen", bedauert sie.
Ein Stern, der ihren Namen trägt
Claudia L. hoffte erst noch, dass ihr Vorgesetzter sein Versprechen einlösen und sie anstellen würde. Doch bald musste sie erkennen, dass der Mediziner sie nicht nur hinhielt, sondern sein Vorgehen offenbar System hatte. "Einer seiner Kollegen bestätigte mir, dass Mitarbeiter in der Praxis zu wenig bezahlt bekommen und ausgebeutet werden." Außerdem "ist mein Ex-Chef gar kein Arzt, sondern nur Zahnarzt-Techniker. Er täuscht damit seine Patienten", fand die 22-Jährige ebenfalls heraus.
Die Wienerin kündigte, ärgerte sich jedoch weiter über das zweifelhafte Geschäftsgebaren des Mediziners. "Ich habe ihm deshalb eine 1-Stern-Bewertung ohne Kommentar auf Google hinterlassen – mit meinem Namen, weil ich dazu stehe", so die enttäuschte Assistentin. Ihr Ex-Chef reagierte prompt und heftig. "Er drohte mir mit einer Anzeige, weil ich nicht Patientin bei ihm war. Er könnte deshalb rechtlich gegen meine Negativ-Bewertung vorgehen." Claudia L. zog den Stern deshalb zähneknirschend zurück. Sie hat inzwischen einen neuen Job in einem Krankenhaus gefunden und will nach vorne schauen. Dennoch warnt sie Andere: "Diesen Arbeitgeber wünsche ich niemandem."