Österreich

1. blauer Bürgermeister in Niederösterreich

Bad Großpertholz (Gmünd) hat mit Hermann Hahn einen blauen Bürgermeister - es ist der erste FP-Ortschef in der Geschichte NÖs.

Heute Redaktion
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Landesrat Waldhäusl jubelt über ersten blauen Bürgermeister.
Landesrat Waldhäusl jubelt über ersten blauen Bürgermeister.
Bild: privat

Die VP hatte bei der Gemeinderatswahl im Kurort Bad Großpertholz (VP) mehr als ein Drittel der Stimmen verloren, verlor die Absolute und rutschte auf 41,4 Prozent ab. Die SP legte leicht zu (+4,4), kam auf knapp 30 %.

Der große Wahlsieger war aber die Liste Hahn - plus 19,5 Prozent, somit 28,5 Prozent. Die blaue Bürgerliste schaffte es mit bzw. dank der SP, als Wahldritter, den Bürgermeistersessel zu ergattern.

Waldhäusl erfreut

„Hermann Hahn ist der erste freiheitliche Bürgermeister Niederösterreichs, er wird in Bad Großpertholz perfekte Arbeit für die Menschen leisten", freut sich Landesrat Gottfried Waldhäusl. „Ich kenne ihn schon sehr lange, und auch seine Haltung: Nämlich, dass Parteipolitik in der Gemeinde nichts zu suchen hat. Hermann stand und steht zur Sachpolitik und das ist der Garant dafür, dass er mit inhaltlicher Arbeit das Beste für die Bad Großpertholzer schaffen wird. Ich gratuliere ihm herzlich zum neuen Amt", freut sich FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl.



VP nicht erfreut


Doch der erste blaue Bürgermeister in NÖ (Anm.: exakt ist es so: 2,5 Jahre stellt die blaue Liste den Bürgermeister, dann 2,5 Jahre die SP) sorgt sogar für landespolitische Wellen. VPNÖ-Manager Bernhard Ebner poltert: "Bad Großpertholz wird das Symbol für die Selbstaufgabe der Sozialdemokratie. Für das Geschichtsbuch: Unter der Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner und dem Landesparteivorsitzenden Franz Schnabl wurde der erste blaue Bürgermeister Niederösterreichs mit den Stimmen der SPÖ gewählt. Die SPÖ macht als zweitplatzierte Partei die drittplatzierte FPÖ zur Bürgermeisterpartei. Für die Zukunft ist damit eines klar: Die SPÖ macht für jeden den Steigbügelhalter, für eine Partei die sich selbst aufgegeben hat, gibt es weder moralische noch ideologische Prinzipien."

Künstliche Aufregung

Die SPNÖ meint Richtung VPNÖ, sie solle die künstliche Aufregung wieder einstellen: "Sich künstlich über ein demokratisch zustande gekommenes Arbeitsübereinkommen zu echauffieren steht der ÖVP unter Bernhard Ebner überhaupt nicht. Sie hat es sich immerhin offensichtlich zur Lebensaufgabe gemacht als Zweiter die stärkste Partei SPÖ in zahlreichen Gemeinden auf die Oppositionsbank zu verfrachten", reagiert SP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar scharf auf eine Aussendung der Landes-VP.

Kleiner Seitenhieb der SPNÖ: Die VP hatte auch im Bund oder anderen Bundesländern nie etwas daran gefunden als Dritter sogar den Landeshauptmann und sogar den Bundeskanzler (Anm.: damals unter Wolfgang Schüssel) zu stellen. Dabei zählt Kocevar weiters Wr. Neustadt 2015, Lichtenwörth oder Vösendorf auf.