DFB-Pokal
0:2! Saarbrückens Pokal-Märchen endet im Halbfinale
Das Sensationsteam aus Saarbrücken muss sich im Pokal-Halbfinale Kaiserslautern mit 0:2 geschlagen geben.
Kaiserslautern hat das Pokalmärchen von Saarbrücken beendet, steht nach einem 2:0 im Finale des DFB-Pokals.
Der Zweitligist führte nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale wilde Tänze vor ihren Fans auf, Saarbrückens Pechvogel Tim Schreiber konnte gar nicht hinsehen und zog sich sein Handtuch über den Kopf. Der Torhüter hatte mit seinem kapitalen Patzer das Ende des Pokalmärchens des Drittligisten eingeleitet, so jubelte am Ende das gnadenlos effektive Kaiserslautern nach dem 2:0.
Saarbrücken verpasste mit der Niederlage den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Wie schon bei den vier Versuchen zuvor war im Halbfinale des DFB-Pokals Endstation, nur drei Drittligisten hatten jemals das Endspiel erreicht. "Das tut extrem weh. Das Spiel müssen wir nicht verlieren. Wir machen den einen Fehler", sagte Trainer Rüdiger Ziehl in der ARD.
Kaiserslautern im Finale
Marlon Ritter (53.) und Almamy Toure (75.) rissen das Saarland nach dem schier unglaublichen Siegeszug gegen Karlsruhe, Bayern, Frankfurt und Mönchengladbach aus allen Träumen. Bei Ritters Kopfstoß rutschte Schreiber der Ball durch Hände und Beine.
Lautern darf deshalb auf den dritten Pokalsieg nach 1990 und 1996 hoffen. Gegner im Finale von Berlin ist am 25. Mai entweder der ungeschlagene Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen oder Zweitligist Fortuna Düsseldorf – vorher geht es für die Mannschaft von Trainer-Oldie Friedhelm Funkel aber um die Mission Klassenerhalt.
Offensiv wenig los
Beide Teams formierten sich gegen den Ball sehr tief, mieden erstmal jegliches Risiko. Vor allem Lautern agierte wie vom Trainer aufgetragen eher wie ein Außenseiter statt als mutiger Zweitligist und lauerte auf Konter. Dabei entstand offensiv ohne den verletzten Ragnar Ache vor der Pause keinerlei Gefahr, das Passspiel war auf dem holprigen Geläuf arg fehlerhaft. Auf der Gegenseite vergab Brünker per Flugkopfball völlig freistehend die erste Großchance (42.).
Nach der Pause schlug Lautern aus dem Nichts zu, Schreiber war der Pechvogel, der Ball sprang zuvor nicht richtig ab. In der Folge musste Saarbrücken etwas öffnen, der Zweitligist wurde dadurch mit seiner Kontertaktik etwas gefährlicher. Der Kopfballtreffer von Toure nach Freistoßflanke war trotzdem erst der zweite ernsthafte Abschluss. Saarbrücken fehlten für eine Reaktion gegen tiefstehende Pfälzer die Ideen.