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"Verrät" Facebook für Werbung Teenie-Gefühle?
Ein Bericht bringt Facebook unter Druck. Das Netzwerk soll Gefühlsäußerungen von Teenagern gesammelt und für Werbung weitergegeben haben.
Die Zeitung "The Australian" veröffentlichte am Sonntag ein Dokument, das von zwei australischen Top-Facebook-Mitarbeitern stammen soll. Es beschreibt, wie das soziale Netzwerk psychologische Einblicke in Schüler, Studenten und andere junge Menschen sammelt.
Intime Einblicke ins Leben
Facebook verfolgt demnach die Stimmungsschwankungen junger Menschen mit großem Interesse. Man wisse ganz genau, wann sich junge Facebook-Nutzer "unsicher", "wertlos", "gestresst" oder etwa "ängstlich" fühlen, heißt es.
Angeblich wurde diese Präsentation für eine australische Bank geschrieben.
Das werbende Unternehmen habe demnach Einblick auf Beziehungsstatus, oder die Zahl der Facebook-Freunde gehabt. Es sei auch nachvollziehbar gewesen, welche User gut aussehen und zufrieden mit ihrem Körper sind und welche gerade versuchen, zu trainieren und abzunehmen.
Facebook entschuldigt sich und schlägt dann zurück
Facebook reagierte gleich zweimal auf den Bericht. Zunächst entschuldigte sich Facebook und teilte mit, man habe "eine Untersuchung eröffnet, um den Fehler im Prozess zu verstehen und unseren Überblick zu verbessern". Man werde "disziplinäre Maßnahmen oder andere Prozesse" starten, wenn es angemessen ist.
In einem zweiten Statement am Montag beschrieb Facebook den Artikel jedoch als "irreführend" und setzte sich zur Wehr. Facebook offenbare keine "Werkzeuge, um Menschen auf Basis ihres emotionalen Zustands ins Visier zu nehmen".
Die besagten Dokumente würden auf "von Facebook betriebener Forschung" basieren. Diese soll Marketing-Mitarbeitern helfen zu verstehen, wie sich Menschen ausdrücken. (aj)