Österreich
"Staubhölle" sorgt für dicke Luft in Altenburg
Anrainer eines Steinbruchs in Bad Deutsch-Altenburg (Bruck) stöhnen unter Staubbelastung. „Man kann kein Fenster mehr öffnen, die Lebensqualität ist kaputt", klagt Manfred Gaischt.
„Wir leben hier seit 20 Jahren, haben mit viel Liebe unser Haus renoviert. Jetzt wird die Staubbelastung von Jahr zu Jahr schlimmer", seufzt Manfred Gaischt, der sich mit anderen Staubopfern zu einer Bürgervereinigung zusammengeschlossen hat.
Die Gemeinde kennt die Problematik im 1.765 Einwohner-Ort, ein Viertel sei stark betroffen, darunter auch ein Kindergarten. Nach 2003 führt die Kommune heuer wieder Messungen durch: „Dann haben wir ein Druckmittel, wenn die Belastung stark ist", so Bürgermeister Franz Pennauer (VP) von der Kurgemeinde.
Besonders schlimm sei es, wenn der Wind stark geht, wie zuletzt am 23. August: "Der Staub raubt uns die Lebensqualität und die Gesundheit", so Gaischt.
Für Ortschef Pennauer sei heuer ein besonders schlimmes Jahr: "Der Steinbruch erweitert sich rasch und die Waage schlägt zuungunsten der Gemeinde aus." Mit 25 Mitarbeitern spüle der Steinbruch auch nicht gerade Massen in die Gemeindekassa.
Laut Vize Hans Wallowitsch (SP) wurde zuletzt verstärkt Kontakt mit der Bezirkshauptmannschaft aufgenommen, auf eigene Kosten werde die Staubmessung durchgeführt. Auch der Gang zum nö. Umweltanwalt ist angedacht.
Seitens des stetig angewachsenen Steinbruchs am Pfaffenberg verweist man auf eine neue Besprenkelungsanlage, für 2018 gebe es ein Staub-Zusatzbudget, alle behördlichen Auflagen seien erfüllt – für Betroffene nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. (wes)