Österreich

"Sittenwächter" steht nun unter Terrorverdacht

Kurz nach der Verurteilung war klar: Shamil I. soll den Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt gekannt haben. Das Verfahren gegen ihn ist anhängig.

Heute Redaktion
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Nach der Haftstrafe folgt ein Verfahren.
Nach der Haftstrafe folgt ein Verfahren.
Bild: picturedesk.com

Fünf Monate Haft hieß es am Freitagnachmittag für den Russen. Der Grund: Nötigung. Der Russe drohte einer Dame mit der Vergewaltigung, weil sie kein Oberteil anhatte.

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Nun kam es aber zu einer Überraschung: Der 24-jährige Shamil I. steht nun auch unter Terrorverdacht. Das bestätigte sein Anwalt Wolfgang Blaschitz nach dem Prozess. Gleichzeitig meinte er aber, der Vorwurf, dass sein Mandant etwas mit Terrorismus am Hut habe, sei an den Haaren herbeigezogen.

Er kannte Amri

Ausschlaggebend für das Verfahren ist eine Verbindung zu Anis Amri. Der Tunesier lenkte am 19. Dezember einen Laster auf einen Weihnachtsmarkt. Zwölf Menschen kamen dabei ums Leben.

Shamil I. lernte Amri in Deutschland kennen. Dort lebte er nämlich einige Jahre bevor er nach Österreich kam. Von den Terrorplänen will er jedoch nichts gewusst haben. Blaschitz behauptet, dass auch der Verfassungsschutz davon ausgeht, dass der Russe keine Informationen zum Anschlag hatte.

"Er ist halt gesellig"

Dennoch gibt es Details, die auf eine radikale Gesinnung hindeuten: So wurde bei der Auswertung des Handys von Shamil I. ein Video gefunden, dass ihn beim Singen eines "Naschids" zeigt. Dabei handelt es sich um Lieder die in der Islamisten Szene als Propaganda genutzt werden um für den Dschihad gegen Ungläubige zu werben.

Sein Anwalt Blaschitz meint zum Video: "Er ist halt sehr gesellig." Den Clip mit dem Dschihad in Verbindung zu bringen sei "aufgebauscht." (slo)