Österreich
"Sir Lancelot" stellt seine Retter auf die Probe
Der stattliche Hahn hatte sich zwischen Wiener Neudorf und der SCS auf die Autobahn verirrt. Doch seine Rettung wurde für die Helfer zur Herkules-Aufgabe.
Ein tierischer Rettungseinsatz sorgte am Montagnachmittag für Aufregung auf der Süd Autobahn (A2): Ein ÖAMTC Mitarbeiter entdeckte zwischen Wiener Neudorf und der Shopping City Süd (SCS) einen Hahn, der auf der Fahrbahn umherirrte.
Der "gelbe Engel" alarmierte die Autobahnmeisterei der Asfinag, die sofort mit einem Einsatzfahrzeug ausrückte, um das Tier zu bergen. Als die beiden Asfinag-Mitarbeiter eintrafen, hatte sich der verschreckte Hahn auf eine Böschung direkt neben der Fahrbahn geflüchtet. Doch die Bergung gestaltete sich schwierig.
In dem unwegsamen Gelände war der flinke Gockel gegenüber den schwerfälligen Homo sapiens klar im Vorteil. Erst nach 30 Minuten schaffen es die beiden Männder schließlich, den ausgebüxten Hahn einzufangen und in einer Transportbox zu sichern.
Hahn nach Rettung geadelt
Das Tier wurde draufhin beim Wiener Tierschutzverein (WTV) nach Vösendorf abgegeben, wo es eingehend untersucht wurde und einen Namen verpasst bekam – "Sir Lancelot".
Bis auf eine leichte Unterernährung und eine kleine Schürfwunde am Kamm wurden bei dem frischgebackenen Ritter der Tafelrunde keine Beschwerden oder Verletzungen festgestellt. Der Hahn wurde nun im Kleintierhaus des WTV untergebracht, wo er sich von seinem Ausflug in aller Ruhe erholen darf und erstmal ordentlich aufgepäppelt wird.
"Es grenzt an ein Wunder"
"Es grenzt an ein Wunder, dass der Hahn lebend und ohne größere Verletzungen geborgen werden konnte. Wir danken dem ÖAMTC den beiden Mitarbeitern der Asfinag sehr für ihre Beharrlichkeit und ihr beherztes Eingreifen", freut sich WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
Wie "Sir Lancelot" auf die Autobahn gelangen konnte, wird wohl ein Rätsel bleiben. Dass er von Unbekannten ausgesetzt wurde oder einfach seinen Besitzern entlaufen ist, lässt sich beides nicht ausschließen. Beim WTV ist man für jeden Hinweise dankbar. Sollte sich jedoch kein Besitzer eruieren lassen, so kann der Hahn nach Ablauf der gesetzlichen Fristen an neue liebevolle Besitzer vergeben werden.
Sizilianischen Kronenkamm
Bei dem ritterlichen Gockel dürfte es sich um einen Sizilianischen Kronenkamm handeln. Diese jahrhundertealte Hühnerrasse stammt – wie der Name bereits verrät – aus Sizilien und ist dort aus einer Kreuzung von einmischen und nordafrikanischen Hühnerrassen entstanden. Ihr besonderes Merkmal ist der reinerbige Kronenkamm. (red)