Österreich

"Sensationsgeile" werden von Polizei festgenommen

Nach dem tödlichen Bim-Unfall in Wien und der Behinderung der Einsatzkräfte durch Schaulustige gibt es Konsequenzen.

Heute Redaktion
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Eine junge Frau war Donnerstagmittag mit ihrem einjährigen Sohn an der Kreuzung Simmeringer Hauptstraße und Dommesgasse unterwegs gewesen und hatte offenbar eine Straßenbahn übersehen. Mutter und Sohn wurden niedergestoßen und schwer verletzt. Während der Bub ansprechbar war, konnten die Ärzte das Leben der jungen und schwangeren Mutter nicht mehr retten.

Mit einem Not-Kaiserschnitt versuchte man noch, ihr ungeborenes Baby zu retten - vergeblich: In der Nacht starb das Kind, das in etwa fünf bis sieben Wochen hätte zur Welt kommen sollen. Der einjährige Bub ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Allerdings hat der Unfall auch Konsequenzen, denn die Einsatzkräfte wurden massiv an ihrer Arbeit behindert.

Festnahme und Anzeige

Rund 300 Personen hatten den Einsatz und die erfolglose Lebensrettung fotografiert und mitgefilmt, zwei Dutzend Passanten rückten sogar so nahe heran, dass sie den Rettern im Weg standen. Von "renitenten Sensationsgeilen" spricht die Polizei nun sogar. Tragisch: Weil Schaulustige sich weigerten, zurückzutreten, konnte der Defibrillator zur Lebenrettung nicht eingesetzt werden.

Für Polizei und Rettung war die Situation "absolut inakzeptabel". Und weil die "Sensationsgeilen" Wegweisungen einfach ignorierten, greift nun die Polizei durch. Kommt es in Zukunft wieder zu solchen massiven Behinderungen, dann wird es kein pardon mehr geben. Und das bedeutet im härtesten Fall: Festnahme und Anzeige. (red)