Österreich
"Schimpf-Diät" soll Eltern und Kinder froher machen
Alle drei bis neun Minuten schimpfen Eltern mit ihren Kindern oder bestrafen sie – das muss nicht sein! Das Buch "Die Schimpf-Diät" will Eltern Gelassenheit lehren. "Heute" sprach mit den Autorinnen.
So ein Familienalltag zerrt an den Nerven und wenn Kinder anstrengend sind, wird oft geschimpft. Das schadet langfristig der Eltern-Kind-Beziehung, meinen die Bloggerin Daniela Gaigg und die Familienberaterin Linda Syllaba und zeigen im neuen Buch "Die Schimpfdiät" (Beltz-Verlag, Preis: 17,50 Euro) einen Weg aus dem Dilemma.
Schimpfen tut weh
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein", schrieb Johann Wolfgang von Goethe – das sollte laut den Autorinnen auch die Grundhaltung in Familien sein. Eltern, die ihre Kinder durch Schimpfen bewerten, verlieren die Verbindung zu ihnen. Schimpfen tue weh!
"Kinder erleben dadurch Schmerz, Trauer, Angst und entwickeln oft Schuldgefühle. Sie beziehen die Ursache für das Schimpfen auf eigene Unzulänglichkeit oder Inkompetenz." Alternativen, die zu einer gelassenen Eltern-Kind-Beziehung führen sollen, zeigt das Buch auf.
Offen über Gefühle
Ein Beispiel: Statt "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du das Licht im Bad ausschalten sollst?!" könnte man sagen, was man
sieht, nämlich: "Max, das Licht im Bad brennt noch."
Wichtig sei es auch, den Kindern mehr zuzuhören und offen über Gefühle zu sprechen. Beispiel: "Ich bin traurig, wenn du schlägst". Warum es so wichtig ist, nicht (zu viel) zu schimpfen? "Die Art, wie wir mit unseren Kindern sprechen, ist die Art, wie sie selber von sich denken", warnen die Autorinnen.